Renée Sintenis:
Daphne

Renée Sintenis: Daphne (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Renée Sintenis: Daphne (1930, Bronze, vergoldet)
Overbeck Gesellschaft, Bürgergärten, Behnhausgarten, Königstraße 11, 23552 Lübeck (Innenstadt)

Routenplaner: 53.87016, 10.6907


Beschreibung

Die Geschichte der Daphne geht auf die Metamorphosen (Verwandlungen) des römischen Dichters Ovid zurück und beschreibt die Verwandlung der Nymphe in einen Lorbeerbaum als Schutz vor der Bedrängung durch den Gott Apollon. Dieses Motiv findet sich in vielen Darstellungen der Kunstgeschichte, so auch in der Plastik von Renée Sintenis im Behnhausgarten. Entstanden ist die große Figur als Auftragsarbeit der Lübecker Museen nach einer ersten, kleineren Version, die die Künstlerin bereits 1918 geschaffen hat. Diese Version ist das einzige von der Künstlerin vergoldete Exemplar, die Vergoldung wurde zuletzt im Jahr 2019 erneuert. Ein unvergoldetes Exemplar befindet im New Yorker Museum of Modern Art.

Die Figur fängt den Moment der Verwandlung ein, indem der gestreckte Körper dem Licht entgegen zu wachsen scheint, während bereits Blätter an verschiedenen Stellen sprießen. Der stilisierte Körper löst sich vom naturalistischen Abbild und rückt die Bewegung, Drehung und Wandlung in den Fokus. Die Figur scheint zu fließen und sich aufzulösen und erinnert damit auch an eine lodernde Flamme.

Person

Renée Sintenis
Renée Sintenis wurde am 20. März 1888 in Glatz (heute Polen) als Renate Alice Sintenis geboren. Aufgewachsen bis 1905 in Neuruppin, studierte sie ab 1907 Dekorative Plastik am Kunstgewerbemuseum Berlin bei Wilhelm Haverkamp und Leo König. Sie brach dieses Studium ab, lernte 1910 Georg Kolbe kennen, dessen Modell sie war und schuf bildhauerische Portraits sowie auch Radierungen. Ab 1915 wandelten sich ihre bevorzugten künstlerischen Themen zu kleinformatigen Tierplastiken. Seit 1913 stellte sie ihre Skulpturen regelmäßig aus, ab 1918 dann u.a. auch in der Berliner Nationalgalerie Berlin, in Paris, der Tate Gallery London oder im Museum of Modern Art New York. Sie nahm an den Ausstellungen des Deutschen Künstlerbundes bis zu dessen Auflösung teil und wurde 1931 als erste Bildhauerin an die Berliner Kunstakademie in Berlin berufen. 1934 erzwangen die Nationalsozialisten ihren Austritt. Ab 1957 wurde ihre Bronzeplastik des Berliner Bären auf den Bundesautobahnen aufgestellt und wurden dann ab 1962 als Kleinplastik des silbernen und goldenen Bären zu den Internationalen Filmfestspielen (Berlinale) verliehen. Neben renommierten Sammlungen befinden sich ihre Arbeiten im Nachlass der Neuen Nationalgalerie und dem Kolbe Museum Berlin. Renée Sintenis starb am 22. April 1965 in Berlin.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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