Daten zum Werk
Rudolf Belling: Symbol der Gemeinsamkeit (1968, Bronze)
Bornheide 77, Spielplatz, 22549 Hamburg (Lurup)
Routenplaner: 53.59103, 9.85097
Beschreibung
Das hohe, bronzene Symbol der Gemeinsamkeit von Rudolf Belling behauptet seinen Platz in der Großsiedlung am Osdorfer Born. Ganz anders als die zweckmäßig und sachlich gebauten Wohnblocks, die wie steinerne Trutzburgen wirken, erscheint die gegenstandslose Plastik offen und bewegt. Mit jedem Schritt ergeben sich neue und überraschende Perspektiven, die durch die wechselnden Schwünge, Flächen, Grate und Hohlräume gebildet werden.
Ähnlich wie Bellings Segelmotiv I, wirkt auch diese Großplastik spielerisch leicht und tänzerisch, wie vom Winde bewegt. Es entsteht der Eindruck, die Figur würde sich um einen imaginären Innenraum schmiegen und diesen schützend umschließen. Mit ein wenig Fantasie und gutem Willen lässt sich in der Plastik auch die abstrakt-symbolische Darstellung einer Mutter sehen, die sich zu ihrem Kind beugt.
Person
Rudolf Belling
Rudolf Belling wurde am 26. August 1886 in Berlin geboren. 1905 begann er eine Lehre als Modelleur für Kleinplastik und Kunstgewerbe, fertigte 1909 Bühnendekorationen für Max Reinhardts Kammerspiele des Deutschen Theaters in Berlin an. Als Meisterschüler von Peter Breuer an der Akademischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg begann er 1912 kubistisch-expressive Plastiken zu schaffen und begab sich 1913 auf Studienreisen nach Belgien, England und Frankreich. 1918 schloss er sich dem „Arbeitsrat für Kunst“ an, der sich als Anti-Akademie deutscher Künstler verstand. Er war Mitbegründer der „Novembergruppe“, die die Impulse der Novemberrevolution in die Kunst aufnehmen wollte. Mit der Skulptur "Dreiklang" schaffte er 1919 eine symbolische Vereinigung von Malerei, Plastik und Architektur, deren Idee von Raum und Form dem Grundgedanken des Bauhauses entspricht. Ab 1919 stellte er in Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, den USA und der Türkei aus. 1920–1930 schaffte er eine Reihe von abstrakten Brunnenplastiken und wurde 1931 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. 1936 wurde er Leiter der Klasse für Bildhauerei an der Kunstakademie in Istanbul, wohin er 1937 emigrierte und bis 1952 an der Kunstakademie lehrte. Die Nationalsozialisten diffamierten ihn als „entarteten Künstler“, beschlagnahmten seine Werke aus deutschen Sammlungen und schmolzen sie ein. Neben dem Großen Bundesverdienstkreuz (1955), dem Berliner Kunstpreis (1961) und der Ehrendoktorwürde der Technischen Universität München 1971, erhielt er 1972 das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern. 1966 kehrte er nach Deutschland zurück und ließ sich in Krailling bei München nieder. An der Technischen Hochschule in Istanbul konnte er bis zu seinem 80. Lebensjahr lehren und arbeiten. Er starb am 9. Juni 1972 in Krailling bei München
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
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Galerie
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