Daten zum Werk
Rudolf Siemering und Heinrich Moldenschardt: Kriegerdenkmal
(1879/1905, Sandstein, Bronze, Höhe ca. 4,5 m, Breite ca. 10,0 m)
Schlossgarten, 24103 Kiel (Düsternbrook)
Routenplaner: 54.32591, 10.14417
Beschreibung
Ende des 19. Jahrhunderts gilt der Schloßgarten als das Herz der Stadt. Im Norden wird er von den Gebäuden der Universität begrenzt, im Süden vom historischen Schloss. Nach der Reichsgründung 1871 werden dort als Ausdruck des erstarkenden Nationalbewusstseins in kurzer Zeit zwei monumentale Denkmäler errichtet. 1896 entsteht das Reiterstandbild des Kaisers Wilhelm I. und bereits 1879 das Denkmal, das an den deutsch-französischen Krieg 1870/71 als Grundlage der deutschen Einheit erinnert. Beide werden durch Spenden finanziert und erfreuen sich in der Bevölkerung großer Beliebtheit. Kernstück des Kriegerdenkmals ist ein zweiteiliges Figurenfries des Berliner Bildhauers Rudolf Siemering, ursprünglich in Terrakotta ausgeführt, 1905 durch einen Bronzeguss ersetzt. Die „Erhebung des gesamten deutschen Volkes“ zeigt Frauen und Männer aller Alters- und Berufsgruppen, die sich auf den Krieg vorbereiten. Zu sehen ist zwar die Trauer des Abschieds, nicht jedoch der Schrecken des Krieges. An die 26 Kieler Gefallenen erinnert indes die Inschrift einer bronzenen Tafel. Die umgebende Architektur des Denkmals, ein halbrunder Sandsteinbau, wird von Heinrich Moldenschardt entworfen, dem seinerzeit in Kiel meistbeschäftigten Architekten. Heute ist es eines der wenigen von ihm noch erhaltenen Bauwerke.
Person
Heinrich Moldenschardt
Heinrich Moldenschardt wurde 1839 in Fiefbergen in der Probstei geboren. Ab 1856 studierte er Baukunst am Hannoveraner Polytechnikum bei Conrad Wilhelm Hase, dann bei Gottfried Semper in Zürich. 1879 unternahm er eine Studienreise nach Italien. Bereits seit 1867 ließ er sich in Kiel nieder, wo er bis zu seinem Tod als selbständiger Architekt wirkte. Er entwarf das Taulow-Museum, die Howaldt’sche Metallgießerei sowie Villen und Innenausstattungen. Heinrich Moldenschardt starb am 1. September 1891 in Kiel.
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Rudolf Siemering
Rudolf Siemering wurde am 10. August 1835 in Königsberg geboren und besuchte dort die Kunstakademie. Später studierte er bei Gustav Blaeser an der Berliner Kunstakademie. Von ihm stammen zahlreiche plastische Monumentalwerke des 19. Jahrhunderts, darunter der Entwurf für das George-Washington-Monument in Philadelphia. 1861 gründete er eine eigene Werkstatt in Berlin. Er war Mitglied des Senats der Preußischen Akademie der Künste in Berlin und Ehrendoktor der Universität Leipzig. Zusammen mit Heinrich Moldenschardt schuf er das 1879 eingeweihte Kriegerdenkmal im Schlossgarten von Kiel. Eine große Zahl weiterer Plastiken im öffentlichen Raum findet man in deutschen Städten wie Berlin, Leipzig, Magdeburg und Frankfurt am Main. Rudolf Siemering starb am 23. Januar 1905 in Berlin.
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Galerie
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