Siegfried Assmann:
Baum der Emotionen

Siegfried Assmann: Baum der Emotionen (Foto: Kunst@SH/Jan Petersen, 2024)

Daten zum Werk

Siegfried Assmann: Baum der Emotionen (1984, Bronze)
Gymnasium Glinde, Oher Weg 24, 21509 Glinde

Routenplaner: 53.5402, 10.22019


Beschreibung

Nach den Jahren des Wirtschaftswachstums setzte sich ab den 1970er Jahren immer stärker das Bewusstsein für die Gefährdung unserer Umwelt und die Notwendigkeit aktiven Umweltschutzes durch. Häufig zitiert wurde seinerzeit die Aussage, die einem indigenen Stamm zugesprochen wird: Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann. In seiner Bronzeplastik Baum der Emotionen am Gymnasium Glinde ließ sich Siegfried Assmann von diesem Satz inspirieren. In freien Formen fügen sich hier Hände und Gesichter zu einem Baum-artigen Gebilde zusammen, das auch an einen Totempfahl erinnert. In den Formen lassen sich unterschiedliche Emotionen ablesen. Unter anderem sind Augen, Ohren und Münder verschiedener Gesichter durch die Hände verdeckt, ein Hinweis auf die Ignoranz der Menschheit.

Person

Siegfried Assmann
Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz, Provinz Posen geboren. Er studierte ab 1947 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Theo Ortner (dessen Meisterklasse er später absolvierte), Willi Breest und Alfred Mahlau und begann seine künstlerische Karriere 1951. Schnell machte er sich einen Namen als Glasmaler für Kirchenfenster. Zusätzliche Aufträge zu kirchlichen Ausbauten u.a. auch mit Mahnmalen, Reliefs und Interieur ab den 1960er Jahren brachten ihn zur Bildhauerei. Dem Ehrenmal in Gudendorf/Ditmarschen folgten Mahnmale in Husum, Heide und Geesthacht sowie zahlreiche Bronzen für öffentliche und privat Bauten. Bei dem Bau seiner Segelyacht in GFK (glasfaser-verstärkter Kunststoff) kam ihm die Idee der Synthese aus Malerei und Bildhauerei. Ungewöhnliche, farbige Skulpturen entstanden in dem damals bewunderten neuen Material. In seiner Tätigkeit im Bereich der Plastik schuf er mehr als 1.000 Arbeiten mit figürlichen Mensch- oder Tier-Motiven sowie Arrangements von farbigen Kirchenfenstern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als ein Höhepunkt in seinem Werk gilt die umfangreiche Raumgestaltung im Kloster Nütschau. Siegfried Assmann lebte und arbeitete viele Jahre in Großhansdorf, wo er am 7. Juni 2021 verstarb.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Siegfried Assmann 1951–1981, Verlag Daimler Benz AG Stuttgart, um 1988

Galerie

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