Stephan Balkenhol:
Mann auf Boje

Stephan Balkenhol: Mann auf Boje (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2022)

Daten zum Werk

Stephan Balkenhol: Mann auf Boje (2021/1993, Aluminium farbig gefasst, ursprünglich Eichenholz)
In der Außenalter, Schwanenwik / Sechslingspforte, 22087 Hamburg (Hohenfelde)

Routenplaner: 53.56395, 10.0139


Beschreibung

Beim flüchtigen Blick könnte man ihn fast für einen Stand-Up-Paddler halten. Doch der Mann steht unbeirrt bei Wind und Wetter im weißen Hemd und in dunkler Hose auf einer Boje in der Außenalster in Höhe der Schwanenwik. Es handelt sich um eine von vier ähnlichen Skulpturen von Stephan Balkenhol, die an vier ungewöhnlichen Orten der Hansestadt zu finden sind. Die Mischung aus einen ganz alltäglichen und unspektakulären Nichtstun und der besonderen Umgebung macht den Reiz dieser vier Männer auf Bojen aus. Die Männer stehen einfach da, allerdings an Orten, wo man sie nicht erwarten würde. Sie lassen die Arme locker hängen, haben sie verschränkt oder in die Hüften gestemmt und blicken gelassen in die Umgebung. Ursprünglich waren die Skulpturen aus Eichenholz gefertigt, doch wegen der starken Verwitterung wurden sie nach knapp dreißig Jahren durch Güsse aus Aluminium ersetzt. Im Winter werden sie eingelagert, bis sie im Frühjahr wieder ihre angestammten Standorte einnehmen.

Person

Stephan Balkenhol
Stephan Balkenhol wurde 1957 in Fritzlar, Hessen geboren. Er besuchte mehrere Jahre die Europäische Schule in Luxemburg. Durch das Karl Schmidt-Rottluff-Stipendium konnte er seinen Weg zum Bildhauer einschlagen. 1976–1982 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg unter anderem bei Ulrich Rückriem und war Lehrer am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a. M. Seit 1992 ist er Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Bekannt wurde er durch seine geschnitzten Holzskulpturen aus Weichholz wie Pappel, teils in Lebensgröße. Lithografien, Holzschnitte, Siebdruck und Zeichnungen ergänzen sein Werksspektrum. Dabei stehen Menschen, aber auch Tiere und Architekturen im Mittelpunkt seiner teils farbigen Arbeiten, die mehrheitlich direkt aus dem Stamm herausgearbeitet sind. Bewusst bleibt Material und Arbeitsstruktur sichtbar. Seit 1986 stellte er in einer Vielzahl von Einzelausstellungen in Deutschland, dem europäischen Ausland, aber auch in USA und Japan aus. Seine Arbeiten sind in Museen der Schweiz und Luxemburg sowie Deutschland vertreten. 1986 erhielt er ein Arbeitsstipendium der Stadt Hamburg, 1989 den Förderpreis des Landes Baden-Württemberg, 1990 den Bremer Kunstpreis sowie 2014 den Ordre des Arts et des Lettres, verliehen durch die französische Ministerin für Kultur und Kommunikation. Seit 2016 ist er Ehrenmitglied der Akademie der Russischen Künste. Stephan Balkenhol lebt und arbeitet in Karlsruhe, Berlin, Meisenthal in Lothringen und Kassel.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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