Ulrike Enders:
Drei mögliche Denkmäler

Ulrike Enders: Drei mögliche Denkmäler (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Ulrike Enders: Drei mögliche Denkmäler (1998, Ibbenbürer Sandstein)
Lüneburger Straße 28, Fußgängerzone, 21073 Hamburg (Harburg)

Routenplaner: 53.45886, 9.98283


Beschreibung

Mit den Denkmälern für herausragende Persönlichkeiten ist es immer so eine Sache. In früherer Zeit waren sie eine der wenigen Möglichkeiten, die Erinnerung wachzuhalten. Doch heute wirken sie angesichts der allgegenwärtigen Bilderflut oft anachronistisch. Die eingefrorene Mimik und Gestik entspricht unseren heutigen Sehgewohnheiten nur noch bedingt. Zudem verrät ein schlichtes Porträt kaum etwas über die Gedanken und Taten der dargestellten Personen – die Büsten von Kriegsherren, Künstlern und Wohltätern ähneln sich optisch sehr.

Mit ihrer Installation Drei mögliche Denkmäler spielt Ulrike Enders mit den Erwartungen der Betrachter und bricht die würdevolle Wirkung gezielt auf. Drei recht imposante Stelen stehen gruppiert in der Fußgängerzone und dienen als Sockel für drei männliche Büsten. Die Köpfe sind verallgemeinert und lassen sich nicht als konkrete Personen identifizieren. Die linke Figur schaut etwas missmutig drein, die rechte etwas gelassener, während die mittlere Büste nicht aufrecht steht, sondern auf der Seite liegt und damit an gestürzte Denkmäler erinnert.

Person

Ulrike Enders
Ulrike Enders wurde am 28. Dezember 1944 in Oberstdorf geboren. 1964–1970 studierte sie an der Kunstakademie München sowie 1965–1970 an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei Ulrich Knispel sowie Gerhard Bergmann für Grafik. Als die Hochschule eine Kunststoffwerkstatt einrichtete, nutzte sie diese Option, um bei Professor Shinkichi Tajiri Polyesterplastiken zu machen, was sie später noch um Materialien wie Holz, Bronze und Stein erweiterte. Mit ihren figürlichen meist lebensgroßen Plastiken im öffentlichen Raum, beabsichtigt sie mit formaler Spannung und Ausstrahlung eine Beziehung zum Betrachter herzustellen. Seit 1981 stellt sie regelmäßig in Einzel- und Gruppenausstellungen in Norddeutschland aus und zeigte darüber hinaus bis 1991 ihre Werke über die Künstlergruppe PlasMa in Polen, Frankreich und Ungarn. Sie ist Mitglied im Deutschen Werkbund Nord. Ulrike Enders lebt und arbeitet in Hannover.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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