Daten zum Werk
Walter Dexel: Lichtplastik (1926, Plexiglas)
Gustav-Mahler-Park, Esplanade, 20354 Hamburg (Neustadt)
Routenplaner: 53.5587, 9.99145
Beschreibung
Im Gustav-Mahler-Park nahe der Alster treffen Spaziergänger auf ein Kunstwerk in kräftigen Farben und klaren Formen. Fünf unterschiedlich große Quader mit farbigen Seitenflächen und kräftigen schwarzen Kanten stehen als eine gemeinsame Konstruktion in der Grünanlage. Die Quader sind so angeordnet, dass die entstandene Form harmonisch und zugleich spannungsvoll ausbalanciert ist. Die Seitenflächen sind in den Grundfarben Blau, Rot und Gelb sowie der Nicht-Farbe Weiß gehalten. Das lichtdurchlässige Material sorgt bei Sonnenschein dafür, dass die Plastik zu leuchten scheint.
Die Lichtplastik des Grafikers Walter Dexel stammt aus dem Jahr 1926 und erinnert sowohl an das deutsche Bauhaus als auch an die niederländische De-Stijl-Gruppe um Theo van Doesburg und Piet Mondrian. Die Kunst vermeidet bewusst die persönliche Handschrift des Künstlers und will allgemeingültig sein. Sie beruht auf klaren Formen und Farben, die nach mathematischen Regeln verknüpft sind. Aus der extremen Vereinfachung entstehen in der Kombination lebhafte Konstruktionen.
Person
Walter Dexel
Walter Dexel wurde am 7. Februar 1890 in München geboren. Der Konstruktivist war als Maler Autodidakt. 1910–1914 studierte er in München Kunstgeschichte bei Heinrich Wölfflin und Fritz Burger und nahm privaten Zeichenunterricht bei H. Gröber. Sein Universitätsstudium schloss er 1916 mit einer Promotion bei Botho Gräf ab. 1912/13 entstanden auf einer Studienreise seine ersten Landschaftsbilder. Kubismus, Expressionismus bestimmten seinen späteren künstlerischen Werdegang, in dem er auch als Typograf tätig war. 1914 hatte er seine erste Einzelausstellung in München. 1918 wurde er Ausstellungsleiter in Jena und organisierte Ausstellungen mit bekannten Bauhaus-Künstlern. 1921 stellte er in der Berliner Galerie „Der Sturm“ aus. 1928–1935 war er Dozent für Gebrauchsgrafik an der Magdeburger Kunstgewerbeschule, wurde aber 1935 von den Nationalsozialisten dort entlassen; daraufhin er gab die Malerei auf. Nach dem Krieg beschäftigt er sich mit der Formgeschichte des Hausgerätes und baute 1942–1955 die „Historische Formensammlung“ in Braunschweig auf. In Erinnerung seiner „Sturm-Zeit“ setzte er seine künstlerische Arbeit 1961 mit Entwürfen von Formelementen des Haushalts fort. Walter Dexel starb am 8. Juni 1973 in Braunschweig.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
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