Siegfried Assmann:
Klosterkapelle Nütschau

Siegfried Assmann: Klosterkapelle Nütschau (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Siegfried Assmann: Klosterkapelle Nütschau
(1974/75, Gesamtausstattung des Innenraums)
Priorat St. Ansgar, Kloster Nütschau, Schloßstraße 26, 23843 Travenbrück

Routenplaner: 53.82279, 10.32716


Beschreibung

Die Klosterkirche als Mittelpunkt der gesamten Anlage des Priorats St. Ansgar in Nütschau ist von den Hamburger Architekten Eduard Frieling und Rolf Harms sowie vom Künstler Siegfried Assmann als Gesamtkunstwerk gestaltet. Die Kirche steht auf einem quadratischen Grundriss von 17 mal 17 Metern mit einem um 45 Zentimeter abgesenkten kreisförmigen Innenraum. Die ebenfalls kreisförmig angeordneten Bänke sind auf den Altar ausgerichtet und versammeln dort die Mönche und die betende Gemeinde zur gemeinsamen Feier.

Die Glasgestaltung in leuchtenden Farben von Siegfried Assmann umfasst vollständig drei der vier Wände und lässt eine Bewegung von den Rändern zum mittig angeordneten Altar hin erkennen. Die Fenster tragen die Farben der Natur um das Kloster – und damit die Schöpfung – in den sakralen Innenraum: blaues Wasser und blauer Himmel, dunkelbraune Moorerde, hellbrauner Sand und Lehm. Zum Altar hin werden die Farben kräftiger, bis sie sich in starken und satten Rottönen verdichten.

Die große Altarwand mit ihren fünf Feldern ist in Kunstharz gearbeitet, ebenso wie Ambo und Retabel mit Tabernakel. Der auferstandene Jesus Christus steht erhöht im Zentrum der Darstellung und lädt die Menschen ein. Mit ihrer umfassenden Gestaltung, die die Gemeinde empfängt und umschließt, will die Kirche eine Ahnung von der Schönheit und Herrlichkeit des himmlischen Jerusalems vermitteln.

Weitere Informationen: Kloster Nütschau

 

Person

Siegfried Assmann
Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz, Provinz Posen geboren. Er studierte ab 1947 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Theo Ortner (dessen Meisterklasse er später absolvierte), Willi Breest und Alfred Mahlau und begann seine künstlerische Karriere 1951. Schnell machte er sich einen Namen als Glasmaler für Kirchenfenster. Zusätzliche Aufträge zu kirchlichen Ausbauten u.a. auch mit Mahnmalen, Reliefs und Interieur ab den 1960er Jahren brachten ihn zur Bildhauerei. Dem Ehrenmal in Gudendorf/Ditmarschen folgten Mahnmale in Husum, Heide und Geesthacht sowie zahlreiche Bronzen für öffentliche und privat Bauten. Bei dem Bau seiner Segelyacht in GFK (glasfaser-verstärkter Kunststoff) kam ihm die Idee der Synthese aus Malerei und Bildhauerei. Ungewöhnliche, farbige Skulpturen entstanden in dem damals bewunderten neuen Material. In seiner Tätigkeit im Bereich der Plastik schuf er mehr als 1.000 Arbeiten mit figürlichen Mensch- oder Tier-Motiven sowie Arrangements von farbigen Kirchenfenstern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als ein Höhepunkt in seinem Werk gilt die umfangreiche Raumgestaltung im Kloster Nütschau. Siegfried Assmann lebte und arbeitete viele Jahre in Großhansdorf, wo er am 7. Juni 2021 verstarb.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Siegfried Assmann 1951–1981, Verlag Daimler Benz AG Stuttgart, um 1988




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Galerie

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