Hans Kock:
Minerva

Hans Kock: Minerva (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Hans Kock: Minerva (1989, Bronze)
St. Pauli Fischmarkt, 22767 Hamburg (Altona-Altstadt)

Routenplaner: 53.54586, 9.9519


Beschreibung

Im Jahr 1742 wird der barocke und reich verzierte Minervabrunnen auf dem Fischmarkt in Altona eingeweiht. Der achteckige Brunnenkasten aus Sandstein ist mit Reliefs verziert: Zwischen Blumengebinden und unter zwei Delfinen sind Amor und Psyche zu sehen, ein Liebespaar aus der antiken Mythologie. Als krönende Figur steht Minerva, die Göttin der Weisheit, der Künste und des Handwerks, über dem Becken. 1864 wird der gesamte Brunnen in den Hof eines Waisenhauses an der Königstraße versetzt, weil auf dem Fischmarkt der Platz für eine Pferdebahnhaltestelle benötigt wird. Rund fünfzig Jahre später, während des Ersten Weltkriegs, wird die beschädigte Minervafigur im Keller des Alten Rathauses eingelagert, während das Becken in der Heiligen-Geist-Kapelle untergebracht wird. Später steht es von 1929 bis 1942 auf dem Münzmarkt, wird dann im Tiefbauamt eingelagert und 1962 in den Grünanlagen an der Billrothstraße erneut aufgebaut. Erst 1989 wird der Fischmarkt rekonstruiert: Der Brunnen kehrt an seinen historischen Standort zurück, während die stark beschädigte Minerva durch eine moderne Figur des Bildhauers Hans Kock ersetzt wird.

Person

Hans Kock
Hans Kock wurde am 27. Dezember 1920 in Kiel geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges studierte er in Braunschweig zunächst Architektur, wechselte dann zur Bildhauerei. An der Landeskunstschule in Hamburg wurde er Meisterschüler und später Mitarbeiter von Gerhard Marcks. Ab 1953 war Hans Kock als freischaffender Künstler in Hamburg und auf Gut Seekamp in Kiel tätig. Er erhielt 1962 den Villa-Romana-Preis und nahm unter anderem an der documenta III (1964) in Kassel und den Weltausstellungen in Montréal (1967) und Osaka (1970) teil. 1955 erhielt er den Förderpreis der Lichtwark-Gesellschaft, 1969 den Edwin-Scharff Preis, beide verliehen durch den Hamburger Senat und 1972 den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein. Gemeinsam mit seiner Frau baute er ab 1990 Gut Seekamp zu einem Skulpturenpark und Kunstraum aus. 2004 war er Kulturpreisträger der Landeshauptstadt Kiel. Am 10. September 2007 starb Hans Kock in Kiel.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Antonia Gottwald und Holger Zaboroswki (Hg.): Hans Kock – Skulptur und Raum. Gespräche, Vorträge und Essays zu Kunst und Architektur 1972–2007. Schnell + Steiner Verlag, 2023. ISBN 978-3-7954-3710-7

Galerie

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