Daten zum Werk
Hanne Darboven: Wende 80 (1980-81, Installation)
Technische Universität, Gebäue M, Eißendorfer Straße 42, 21073 Hamburg (Harburg)
Routenplaner: 53.45893, 9.96838
Beschreibung
Im dreigeschossigen Foyer des Gebäudes M an der Technischen Universität in Harburg trifft man auf eine raumgreifende und inhaltlich komplexe Installation der Konzeptkünstlerin Hanne Darboven. Auf 416 einzeln gerahmten DIN-A4-Bögen setzte sich die Künstlerin in Bildern, Worten und Chiffren mit der Zeit der politischen Wende im Herbst 1982 auseinander, als der Bundeskanzler Helmut Schmidt nach einem Misstrauensvotum von Helmut Kohl abgelöst wurde. Die einzelnen Blätter zeigen eine Abfolge von Fotos, Zeichnungen, Passagen aus Interviews und Essays und Notenpartituren. Darüber hinaus lässt sich Musik über Kopfhörer hören, welche als „mathematische Musik“ auf umgewandelten Zahlenreihen beruht. Auch der Film „Der Mond ist aufgegangen“ über Darbovens Heimat Harburg ist Teil der Installation. Somit ist das gesamte Werk eine Melange aus unterschiedlichsten Elementen, die sich in Gänze nicht erfassen lassen und zu einer stückweisen Aneignung und Auseinandersetzung mit der Zeit einladen.
Person
Hanne Darboven
Hanne Darboven wurde am 29. April 1941 in München geboren und wuchs in Hamburg-Harburg auf. 1962–65 studierte sie an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg bei Willem Grimm und Almir Mavignier. 1966 ging sie für zwei Jahre nach New York. Dort kam sie in Kontakt mit Künstlern der Minimal Art wie Sol LeWitt und Carl Andre. Sie erstellte die ersten Serien von konstruktionsartigen Zeichnungen auf Millimeterpapier. 1967 hatte sie ihre erste Einzelausstellung in Düsseldorf. 1969 kehrte sie nach Hamburg zurück. Ab 1975 hielt sie erlebte Geschichte durch Zahlencodierungen, Worttexte, Diagramme und Fotografien fest. 1980 begannt sie mit der Umsetzung von Zahlensysteme in Notenfolgen, die sie für verschiedene Instrumente arrangieren ließ. Sie hatte zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland und nahm mehrfach an der Doumenta in Kassel teil (1972, 1977, 1982, 2002). 1985 erhielt sie den Edwin-Scharff-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg, 1994 den Lichtwark-Preis der Stadt Hamburg. Seit 1997 war sie Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. 2000 erhielt sie die Ehrenprofessur der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Im Jahr 2000 gründete sie die Hanne Darboven Stiftung, die ihr umfangreiches Schaffen bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich machen soll. Hanne Darboren lebte zurückgezogen in Hamburg, wo sie am 9. März 2009 verstarb.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
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Galerie
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