Daten zum Werk
Arthur Bock: Diana mit Hunden – Aufbruch zur Jagd (1911, Bronze)
Stadtpark, Kurgarten, 22303 Hamburg (Winterhude)
Routenplaner: 53.59338, 10.01312
Beschreibung
Zwei etwa zeitgleich entstandene, bronzene Skulpturen im Hamburger Stadtpark widmen sich Diana, der römischen Göttin der Jagd und Schutzpatronin der Frauen. Interessant ist es, die Darstellungen miteinander zu vergleichen, denn beide stellen die junge Frau während der Jagd dar. Georg Wrba präsentiert seine Jägerin reitend und mit gespanntem Bogen im Moment des Schusses, während Arthur Bock seine von zwei Hunden begleitete Diana achtsam voranschreiten lässt. Während der eine Künstler in dramatischer Zuspitzung den Moment höchster Konzentration zeigt, ist die Szene in der zweiten Skulptur noch gelöst und von der Erwartung geprägt: Diana und ihre Hunde marschieren zielstrebig, aber ohne Eile voran.
Beide Figurengruppen sind sorgfältig zusammengestellt und optisch ausbalanciert, beide sind sehr stark auf die seitliche Ansicht konzentriert und erinnern damit an die Sprache der Malerei, welche die Szenen von der Räumlichkeit in die Ebene der Leinwand überträgt. Zugleich ist auch die Sprache der Architektur zu erkennen, denn in beiden Skulpturen verbinden sich mehrere Elemente – Mensch, Tier, Bogen, Jagdhorn – in einem gemeinsamen Ensemble miteinander und treten zueinander in optische und inhaltliche Beziehung.
In der Linienführung stellt Georg Wrba dem waagerecht ausgerichteten Körper der Hirschkuh den dynamisch nach vorn gebeugten Körper der Reiterin entgegen. Arthur Bock hingegen stellt seine Diana mittig zwischen die beiden Hunde und formt damit ein gleichmäßiges Dreieck. Der ein wenig in Richtung des Betrachters gedrehte Körper der Frau bricht die Symmetrie leicht auf und betont die Bewegung. In beiden Bildern wird die Richtung der Bewegung durch die ausgestreckte Hand unterstrichen, die den Bogen bzw. das Jagdhorn hält. Die athletische und vitale Frau ist in beiden Skulpturen sehr körperbetont dargestellt, das eine Mal vollständig nackt, das andere Mal mit dem Hauch eines Gewandes bekleidet. Die Details wie die Falten der Kleidung und das Fell der Hunde sind in der Darstellung von Arthur Bock stärker ausgeprägt als in der reduzierten und geglätteten Arbeit von Georg Wrba.
Person
Arthur Bock
Arthur Bock wurde am 12. Mai 1875 in Leipzig geboren. 1894–1897 war er an der Kunstgewerbeschule in Dresden sowie 1897–1900 an der Königlichen Akademie in Berlin. Ab 1903 wirkte er für 40 Jahre als Kunstprofessor in Hamburg und lehrte an der renommierten privaten Malschule von Gerda Koppel. Er war Mitglied im Hamburger Künstlerverein von 1832. Ab 1905 beteiligte er sich an Gemeinschaftsausstellungen u. a. in Hamburg, Berlin, München und Leipzig. Sein künstlerisches Werk (Plastiken, Grab- und Denkmale) ist u. a. in Lausanne (Schweiz) sowie vielen deutschen Städten wie Köln, Marburg, Kassel und Kiel zu finden. Der Schwerpunkt seiner Arbeiten aber liegt in der Innenstadt von Hamburg bzw. auf dem Friedhof Ohlsdorf, wo man heute mehr als 50 Arbeiten sehen kann. Seine künstlerische Entwicklung vom Jugendstil hin zu verherrlichenden Darstellungen nahmen dabei die Vorbilder der späteren NS-Kunst bereits vorweg. Arthur Bock starb am 26. Oktober 1957 in Ettlingen.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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Galerie
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