Edith Breckwoldt:
Erdenengel

Edith Breckwoldt: Erdenengel (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2022)

Daten zum Werk

Edith Breckwoldt: Erdenengel (2003, Bronze)
Mahnmal St. Nikolai, Willy-Brandt-Straße 60, 20457 Hamburg (Hamburg-Altstadt)

Routenplaner: 53.54745, 9.99115


Beschreibung

Im Innenhof der kriegszerstörten Kirche St. Nikolai, die heute als Mahnmal und Museum dient, steht die sechs Meter hohe Bronzeplastik „Erdenengel“ der Bildhauerin Edith Breckwoldt. Ein weiblicher Körper wächst und strebt aufrecht nach oben, die rechte Hand zum Himmel gestreckt, den Blick nach unten auf die Erde gewendet. Im unteren Bereich geht der Körper in eine Stele über, rundherum durch eine große Zahl von Händen umgeben, welche allesamt nach oben zum Engel und in Richtung Himmel weisen. Am Sockel ist in acht Sprachen der Titel und Untertitel der Plastik zu lesen: Nimm meine Hand, und ich führe Dich zu Dir zurück.

Die Plastik lädt dazu ein über das Verhältnis der Hände im unteren Bereich, dem Engel im oberen Bereich und dem Himmel darüber nachzudenken. Die Hände der Vielen streben zum Engel – und damit nach der Erlösung, doch greifen können sie ihn nicht. Sie finden zwar Halt, bleiben aber mit der Erde verwurzelt und müssen dort in ihrem Mensch-Sein die Lösung und Erlösung finden. Der Engel bietet Orientierung, aber alle Kraft und alle Erkenntnis ruhen letztendlich im Menschen selbst. Das Mahnmal St. Nikolai als Standort des Erdenengels, erinnert an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, steht aber zugleich als Symbol für die Überwindung dieser Schrecken durch die Überlebenden.

 

Person

Edith Breckwoldt
Edith Breckwoldt, geb. Burmester wurde 1937 in Lauenburg geboren. 1990 fand sie ihren Weg zur Bildhauerei. Die Technik ließ sie sich von Fritz Fleer vermitteln, einem Meisterschüler von Edwin Scharff. Bekannt wurde sie für ihre groß- und kleinformatigen sowohl abstrakten als auch figürlichen Werke, die sich um die Themen Frieden, Gemeinsamkeit und Symbiose drehen. In einem intuitiv angelegten eigenen Stil und in Betonung des eigentlichen Schöpfungsprozesses schuf sie eine große Anzahl von Skulpturen, die posthum im Kunstpfad Lauenburg der Öffentlichkeit präsentiert werden. Sie starb am 22. August 2013 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia




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Galerie

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