Günther Uecker:
Verletzungen – Verbindungen

Günther Uecker: Verletzungen – Verbindungen (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Günther Uecker: Verletzungen – Verbindungen / 14 gebrochene Kreuze
(2000/2003, verschiedene Materialien)
St. Marienkirche, Marienkirchhof 1, 23552 Lübeck (Innenstadt)

Routenplaner: 53.86773, 10.68563


Beschreibung

In einer Nische im östlichen Kirchenschiff der Lübecker St. Marienkirche ist die Installation Verletzungen – Verbindungen von Günther Uecker aufgestellt. Vierzehn unregelmäßig geformte Holzkreuze stehen dort in einer Gruppe, ein jedes von ihnen mit deutlich sichtbaren Beschädigungen und Makeln. Wie in einem Lazarett sind die Kreuze mit farbig getränkten Binden umwickelt und damit notdürftig geflickt. Rostige und schiefe Nägel in großer Zahl verbinden die kurzen hölzernen Querstreben mit dem senkrechten Trägern. Die Assoziation zu einer Gruppe von Kriegsverletzten drängt sich ebenso auf wie an die Ruinen umkämpfter Städte. Die Reparaturen der Kreuze geben einen Hinweis auf den Willen der Menschen, die Schäden wieder zu heilen und sind damit ein Zeichen der Hoffnung, alte Gräueltaten überwinden zu können.

Person

Günther Uecker
Günther Uecker wurde am 13. März 1930 in Wendorf (Mecklenburg-Vorpommern) geboren. 1949–53 studierte er Malerei an der Fachschule für angewandte Kunst in Wismar und an der Kunstakademie Berlin-Weißensee, dem sich 1955–58 ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Otto Pankok anschloss. Seit 1951 nutzte er Besuche in West-Berlin zu Kontakten mit der abstrakten Kunst und siedelte 1953 über. Mit den Künstlern Heinz Mack, Otto Piene und Hans Salentin über die Gruppe 53 und die 1958 mit Heinz Mack und Otto Piene gegründete Group ZERO war er lange Zeit u.a. über Gemeinschaftsateliers aber auch persönlich und stilistisch verbunden. Sein spezieller Fokus galt dabei der Realisation von Lichtmedien, der Erforschung optischer Phänomene bzw. der Opart und Kinetik sowie ab 1966 der reliefartigen Übernagelung von Möbeln und Gebrauchsgegenständen. Darüber hinaus war er als Bühnengestalter, Filmemacher, Bildhauer und Objektkünstler aktiv. 1970 war er einer der deutschen Vertreter auf der Biennale in Venedig. 1974 bis 1995 übernahm er eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf. Seine Arbeiten konnte man seit 1975 in Museen und Galerie in ganz Europa sehen. Sie sind in einer Vielzahl renommierter deutscher Sammlungen vertreten. Neben dem Kaiserring der Stadt Goslar (1983) sowie dem Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste (2000) erhielt er eine Vielzahl von Auszeichnungen. Heute lebt und arbeitet Günther Uecker in Düsseldorf.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia




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Galerie

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