Gustav Seitz:
Flensburger Venus

Gustav Seitz: Flensburger Venus, (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen)

Daten zum Werk

Gustav Seitz: Flensburger Venus (1963–64, Bronze, Höhe 50 cm)
Skulpturenpark Schloss Gottorf, Schlossinsel, 24837 Schleswig

Erworben durch den Kulturring in der Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft e. V.

Routenplaner: 54.51243, 9.54113


Beschreibung

Die Flensburger Venus im Skulpturenpark Schloss Gottorf verlässt die realistische Abbildung hin zu einer deutlich abstrahierten Darstellungsform. Zwar ist die liegende Bronzefigur klar als Frauenkörper zu erkennen, doch zeichnen die einzelnen Körperpartien kein realistisches Bild. Die Körpermitte ist stark überzeichnet und betont damit die weiblichen Attribute, während die Arme und vor allem die Beine viel zu zierlich für den mächtigen Körper erscheinen. Der ruhende Körper wird vom angewinkelten Arm und dem gewinkelten Bein in Balance gehalten, während das zweite gestreckte Bein und der Kopf in der Schwebe bleiben. Ursprünglich entsteht die Skulptur für das Schwimmbad in Flensburg, doch ist dort zu Beginn der 1960er Jahre der Widerstand gegenüber der ungewohnten, abstrakten Formensprache so groß, dass die Aufstellung verhindert wird. 

Person

Gustav Seitz
Gustav Seitz wurde am 11. September 1906 in Neckerau bei Mannheim geboren. Bis 1924 machte er eine Ausbildung beim Bildhauer August Dursy in Ludwigshafen. Gleichzeitig nahm er Unterricht im figürlichen Zeichnen und kunstgewerblichen Entwerfen beim Maler und Graphiker W. Murano an der Gewerbeschule Mannheim. Anschließend studierte er an der Landeskunstschule Karlsruhe, an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst Berlin bei Ludwig Gies und war ab 1928 Meisterschüler von Wilhelm Gerstel bzw. 1933–1938 bei Hugo Lederer. 1943 wurden Atelier und Wohnung in Berlin samt, seiner gesammelten Arbeiten zerstört. Nachdem er 1946 einen Lehrstuhl an der Technischen Hochschule Berlin wahrnahm und 1950-1958 in der DDR lebte, zog er nach Hamburg um und lehrte bis 1969 Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste. Seit 1955 stellte er Plastiken und Zeichnungen im In- und Ausland aus und seine Werke sind in vielen deutschen Sammlungen vertreten. Er reiste viel ins europäische Ausland und suchte dort Anregungen für seine Arbeiten. Er stellte auf der documenta II (1959) und III (1964) in Kassel und der Biennale in Venedig (1968) aus und war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. Gustav Seitz starb am 26. Oktober 1969 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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