Daten zum Werk
Gustav Seitz: Lauschende
(1967, Bronze, Höhe ca. 2,0 m, mit Sockel ca. 2,5 m)
Schloßvorplatz Konzerthalle, Burgstraße, 24103 Kiel (Altstadt)
Routenplaner: 54.32389, 10.14274
Beschreibung
Nachdem das historische Kieler Schloss im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört wird, gibt es zunächst Pläne, Teile des Schlosses wieder herzurichten und in einen Neubau zu integrieren. Doch 1957 fällt die Entscheidung für einen Neubau als Kulturzentrum der Landeshauptstadt, der in seiner Architektur zwar einige Details des historischen Vorbildes aufnimmt, ansonsten aber eine konsequent moderne Sprache spricht. Auf den meist alten Granitquadern des 16. Jahrhunderts entsteht ein fünfgeschossiges Hauptgebäude mit flachem Dach und einem achteckigen Turm. Ein niedriger, auf Stützen gestellter Flügel schließt sich nach Westen an. Der Rantzaubau im Westen mit einer Freitreppe zum Hof bleibt erhalten, während im Süden das Gebäude für den Konzertsaal neu entsteht. Auf dem Platz vor der gläsernen Fassade des Konzertsaales wird die Bronzeplastik Lauschende des Bildhauers Gustav Seitz aufgestellt. Die Figur erinnert an eine Besucherin im Saal während eines Konzertes und nimmt damit unmittelbar Bezug auf die Funktion des Gebäudes. Die Frau sitzt in entspannter Haltung im langen Abendkleid, die Hände im Schoß gefaltet, die Augen geschlossen und den Kopf leicht geneigt. Die konzentrierte Ruhe, die von der Skulptur ausgeht, vermittelt zwischen dem pulsierenden Leben der Innenstadt und dem Kulturgenuss im Inneren des Gebäudes.
Person
Gustav Seitz
Gustav Seitz wurde am 11. September 1906 in Neckerau bei Mannheim geboren. Bis 1924 machte er eine Ausbildung beim Bildhauer August Dursy in Ludwigshafen. Gleichzeitig nahm er Unterricht im figürlichen Zeichnen und kunstgewerblichen Entwerfen beim Maler und Graphiker W. Murano an der Gewerbeschule Mannheim. Anschließend studierte er an der Landeskunstschule Karlsruhe, an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst Berlin bei Ludwig Gies und war ab 1928 Meisterschüler von Wilhelm Gerstel bzw. 1933–1938 bei Hugo Lederer. 1943 wurden Atelier und Wohnung in Berlin samt, seiner gesammelten Arbeiten zerstört. Nachdem er 1946 einen Lehrstuhl an der Technischen Hochschule Berlin wahrnahm und 1950-1958 in der DDR lebte, zog er nach Hamburg um und lehrte bis 1969 Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste. Seit 1955 stellte er Plastiken und Zeichnungen im In- und Ausland aus und seine Werke sind in vielen deutschen Sammlungen vertreten. Er reiste viel ins europäische Ausland und suchte dort Anregungen für seine Arbeiten. Er stellte auf der documenta II (1959) und III (1964) in Kassel und der Biennale in Venedig (1968) aus und war Mitglied des Deutschen Künstlerbundes. Gustav Seitz starb am 26. Oktober 1969 in Hamburg.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
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Galerie
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