Hermann Perl:
Spare in der Zeit

Hermann Perl: Spare in der Zeit (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Hermann Perl: Spare in der Zeit (1929, Bronze)
Altonaer Spar- und Bauverein eG, Max-Brauer-Allee 69, 22765 Hamburg (Altona-Nord)

Routenplaner: 53.55406, 9.93955


Beschreibung

„Sparen“ ist das Thema zweier Plastiken vor dem Verwaltungsgebäude des Altonaer Spar- und Bauvereins. Es sind zwei Arbeiten des Bildhauers Hermann Perl, entstanden in den wirtschaftlich sehr angespannten 1920er Jahren: Gerade hat man die Hyperinflation von 1923 überwunden, schon steht die Weltwirtschaftskrise vor der Tür. Die beiden Plastiken zeigen das gute und das schlechte Beispiel. Einem armen Bettler mit Hut auf dem einen Sockel steht die fürsorgliche Mutter mit Kleinkind auf einem zweiten Sockel gegenüber, die den Notgroschen sorgfältig in die Spardose steckt. Ursprünglich sind weitere Plastiken geplant, von denen noch mehrere unbesetzte Sockel zeugen. Erst Jahrzehnte später wird eine moderne Skulptur von Axel Richter ergänzt, die sich jedoch von der Figurensprache der beiden Nachbarn löst.

Anfang April 2019 bezog die Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft ihre neuen Räume in der Barnerstraße 14a in Ottensen. Da die Skulpturen aus Gründen des Denkmalschutzes am bisherigen Standort verbleiben sollten, wurden mithilfe eines 3D-Scan- und Druckverfahrens Modelle im Maßstab 1:2,5 erstellt, die nun im Eingangsbereich am neuen Standort zu sehen sind.

 

Person

Hermann Perl
Otto Gottlieb Hermann Perl wurde am 5. April 1878 in Königsberg geboren. Seine Ausbildung bekam er an der Kunstakademie Königsberg. Sein Onkel war der Keramiker Hermann Wessely, mit dem er zusammenarbeitete und der ihm in Hamburg-Falkenried ein Atelier einrichtete. Neben Grabmalgestaltungen auf dem Ohlsdorfer Friedhof wurde der Bildhauer und Keramiker durch verschiedene Reliefs zu Hamburger Gebäuden und insbesondere durch die Schmuckkeramik im „Alten Elbtunnel“ bekannt. Hier schuf er in einem seiner größten öffentlichen Aufträge die sogenannten „Tunneltiere“ im 1907 bis 1911 gebauten 426 langen PKW- und Fußgängertunnel unter der Elbe: 80 große Keramikplatten mit 14 unterschiedlichen Meerestiermotiven. Die Herstellung der Elbtunnelkeramiken bzw. Tierkeramiken erfolgte durch die Ofen- und Tonwarenfabrik Hermann Wessely. Otto Gottlieb Hermann Perl starb am 12. Januar 1967 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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