Jochem Poensgen:
Zwei Chorfenster in St. Marien

Jochem Poensgen: Zwei Chorfenster (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Jochem Poensgen: Zwei Chorfenster (2010/11)
St. Marien Altona, Bei der Reitbahn 4, 22763 Hamburg (Ottensen)

Routenplaner: 53.55139, 9.9251


Beschreibung

Hinter dem Altar der Kirche St. Marien in Altona befindet sich eine hölzerne Kreuzigungsgruppe, die bereits Ende der 1920er Jahre entstand. Die beiden Fensteröffnungen links und rechts davon waren lange Jahre vermauert und wurden erst im Zuge einer Grundsanierung der Kirche wieder geöffnet. Jochem Poensgen erhielt den Auftrag zur künstlerischen Gestaltung der beiden Fenster, die er auf die zentrale Figurengruppe abstimmte. Die Fenster sind streng geometrisch gerastert und gegenstandslos. Sie werden von den dunkelblauen Außenrändern zur Mitte hin strahlender und heller, um den Blick zur Christusfigur zu lenken. Blaue und goldgelbe Quadrate überlagern sich, sodass der Blauanteil zur Mitte hin abnimmt und der Gelbanteil zunimmt. Ein differenzierter Farbauftrag bricht durch hellere und dunklere Bereiche das strenge Raster leicht auf und verleiht der Fläche eine lebhafte Dynamik.

Person

Jochem Poensgen
Jochem Poensgen wurde am 30. Juni 1931 in Düsseldorf geboren. 1951 studierte er für ein Semester an der Werkkunstschule Wuppertal. 1952-55 hatte er längere Studienaufenthalte in Frankreich und Italien und entwickelte neben Malerei und Grafik zunehmendes Interesse an architekturgebundener Kunst wie Glasmalerei, Mosaik und Wandmalerei. Seit 1956 ist er als freischaffender Künstler tätig, mit einem Atelier in Düsseldorf, seit 1998 in Soest. 1982 bis 2004 hatte er Vortrags- und Lehrtätigkeiten in Deutschland, Australien, Großbritannien, Kanada, Mexiko, Neuseeland, Schweden und USA. 1992-99 war er Visiting Honorary Professor am Swansea Institute (Architectural Glass Dept.) in Swansea (UK). Er fertigte zahlreiche Glasgestaltungen an sakralen und profanen Bauten in Deutschland, Großbritannien, Österreich, Schweden, der Schweiz und USA aus. Daneben schuf er in den 1970er und 1980er Jahren auch Radierungen, Buchgrafiken und Illustrationen. Seit 2013 fertigt er auch Hinterglasbilder. Jochem Poensgen lebte und arbeitete in Soest, Westfalen und starb am 30. April 2023.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Holger Brülls (Hg.): Jochem Poensgen –Architektur des Lichts – Werke, Entwürfe, Texte 1956 – 2012, Verlag Schnell & Steiner Regensburg, 2013, ISBN 978-3-7954-2530-2

Galerie

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