Karl Hartung:
Flügelstern

Karl Hartung: Flügelstern (Foto: Kunst@SH/Jan Petersen, 2023)

Daten zum Werk

Karl Hartung: Flügelstern (1964, Bronze)
Emporio, Dammtorwall 15, 20355 Hamburg (Neustadt)

Routenplaner: 53.55645, 9.98351


Beschreibung

Das ehemalige Unileverhaus, heute Emporio, wurde 1961-64 durch die Architekten Helmut Hentrich und Hubert Petschnigg als moderne Hochhausanlage mit ungewöhnlicher Formensprache erbaut. Die Gestaltung ist ebenso klar wie raffiniert, denn es beruht auf der Grundform eines gleichseitigen Dreiecks. Jede der drei Kanten wurde in einer Richtung über den Schnittpunkt hinaus verlängert, sodass aus dem Dreieck eine rotationssymmetrische Sternform entsteht. Seit dem Jahr 2000 steht das Gebäude unter Denkmalschutz, 2009 wurde es um 2 Stockwerke auf 23 Stock erhöht und durch einen flügelartigen Neubau ergänzt. Zur Einweihung des Gebäudes 1964 wurde der Flügelstern von Karl Hartung aufgestellt, der an die Formensprache der Architektur erinnert, ohne sie zu imitieren. Von der Strenge und Klarheit des Gebäudes weicht die unregelmäßige Form des Plastik ab. Sie überführt die Anleihen aus der Geometrie in eine organisch anmutende Form.

Person

Karl Hartung
Karl Hartung wurde am 2. Mai 1908 in Hamburg geboren. Er studierte nach seiner Lehre zum Holzbildhauer an der Hochschule für freie und angewandte Künste in Hamburg bei Johann Michael Bossard und setzte das Studium dank eines Lichtwark-Stipendiums in Paris fort. Nach seiner Rückkehr nach Hamburg 1935 wurden seine bis dahin gegenständlichen Arbeiten zunehmend abstrakter. Karl Hartung war einer der Vorreiter der Abstraktion in der Plastik und verfolgte letztendlich einen Mittelweg zwischen Figürlichkeit und Abstraktion. 1951 wurde er als Professor für Bildhauerei an die Hochschule für Bildende Künste in Berlin berufen. 1955–1967 war er Vorsitzender des Deutschen Künstlerbundes. Er erhielt viele Künstlerpreise und bedeutsame öffentliche Aufträge wie einen Quellenraum für die Weltausstellung in Brüssel u. v. m. Seit 1946 nahm er an zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen teil, war Teilnehmer der documenta I (1955), auf der documenta II (1959) und auf der documenta III (1964) in Kassel sowie der Biennale von Sao Paulo 1959. Seine Werke finden sich in Sammlungen und Museen weltweit und sind auch heute noch im öffentlichen Raum präsent. Am 19. Juli 1967 starb Karl Hartung in Berlin.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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