Daten zum Werk
Ludolf Albrecht: Grabmal Lühmann (1912, Bronze, Sandstein)
Alter Friedhof Harburg, Bremer Straße 24, 21073 Hamburg (Harburg)
– nicht mehr vorhanden –
Routenplaner: 53.45545, 9.98062
Beschreibung
Auf dem Alten Friedhof Harburg findet sich das Grabmal der Familie Lühmann. Georg Lühmann (1840-1912) war langjähriger Leiter der durch seinen Schwiegervater Carl Hergeröder gegründeten Harburger Anzeigen und Nachrichten, der ältesten Harburger Zeitung, die sich von 1844 bis 2013 erfolgreich am Markt halten konnte. Das Grabmal ist eine umfangreiche Anlage, in deren Zentrum eine bronzene Figur von Ludolf Albrecht steht. Es ist ein aufrecht stehender, unbekleideter Jüngling, der Rosen verstreut. Sein Blick ist nach unten zu den Gräbern gewendet, während er erhöht in einer halbrunden Sandsteinnische steht. Die Figur hebt sich in ihrer klaren Gestaltung von vielen zeitgleich und früher entstanden Grabfiguren ab, die häufig trauernde Frauen und tröstende Engel in faltenreichen Gewändern zeigen. Sie nimmt eher Anleihen bei Jünglingsdarstellungen der Antike, vermischt mit Elementen des Jugendstils.
Nachtrag: Leider wurde die Skulptur vom Grabmal gestohlen.
Person
Ludolf Albrecht
Ludolf Albrecht wurde am 16. Januar 1884 in Haigerloch (bei Tübingen) geboren. Er lebte seit 1893 in Hamburg, machte dort eine Goldschmiedelehre bei Alexander Schönauer und setze seine Ausbildung mit einem Bildhauerstudium an der Kunstgewerbeschule in München bei Rupert von Miller und Heinrich Waderé fort. 1908 kehrte er nach Hamburg zurück, nahm dort Unterricht bei Richard Luksch, bevor er anschließend bis 1910 selber an der Kunstgewerbeschule unterrichtete. Gefördert durch Alfred Lichtwark, den Direktor der Hamburger Kunsthalle und Fritz Schumacher, den Oberbaudirektor, machte er sich als freiberuflicher Künstler selbstständig. 1919 wurde er in die Hamburger Sezession aufgenommen, trat dort 1920 wieder aus, um zur Hamburger Künstlerschaft zu wechseln, deren Vorsitzender er 1930 wurde. Er schuf naturalistische Bronzefiguren bewegter Aktfiguren und Arbeiten aus Sandstein, Granit und Marmor u.a. auch für monumentale Kriegsdenkmäler. Während der Weltwirtschaftskrise engagierte er sich für notleidende Kollegen, um sich anschließend im Kampfbund deutscher Kultur ab 1933 in der Organisation der Gleichschaltung deutscher Kunstverbände für den Ausschluss jüdischer und avantgardistischer Mitglieder aktiv einzusetzen. Nach 1945 trat er dem Berufsverband der Bildenden Künstler bei, wurde dann aber durch ein Ehrengericht 1951 ausgeschlossen, worauf hin er die Künstlergilde Pinneberg gründete, deren Leitung er bis 1955 übernahm. Ludolf Albrecht starb am 22. Januar 1955 in Schenefeld.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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