Ludwig Kasper:
Büste Ursula Dressler

Ludwig Kasper: Büste Ursula Dressler (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Ludwig Kasper: Büste Ursula Dressler
(1941, Bronze, 64 cm)
Garten der Stiftung Ohm, Röntgenstraße 57, 22335 Hamburg (Fuhlsbüttel)

Routenplaner: 53.62403, 10.0175


Beschreibung

Die Büste von Ursula Dressler im Garten der Stiftung zeigt ein Bild der Tochter des Berliner Malers August Wilhelm Dressler. Der Bildhauer Ludwig Kasper stellt die junge Frau sehr neutral dar und verzichtet ganz bewusst auf die Darstellung des persönlichen Eindrucks- oder Ausdruckserlebnisses. Stattdessen zeigt er sie als eine idealisierte Form der menschlichen Erscheinung, die sich an den Vorbildern der Archaik und des Strengen Stils orientiert. Vergleicht man die Büste mit den weiteren Arbeiten im Werk des Künstlers, erkennt man die typischen Merkmale seines Schaffens: Im Mittelpunkt des künstlerischen Interesses steht nicht die individuelle Persönlichkeit der gezeigten Menschen. Ihn interessieren mehr die allgemeingültigen Merkmale der menschlichen Erscheinung, die Proportionen und Haltungen, die Architektur des menschlichen Körpers. Durch die Vereinfachung und Verdichtung arbeitet er diese heraus.

Der Skulpturengarten der Stiftung Ohm ist vom Februar bis Mai und vom September bis Weihnachten samstags und sonntags sowie nach Vereinbarung kostenfrei zugänglich.

Person

Ludwig Kasper
Ludwig Kasper wurde am 2. Mai 1893 in Gurten/Österreich geboren. 1909–1912 besuchte er die Bildhauerfachschule in Hallstatt, Tirol. 1912 absolvierte er ein Studium an der Münchner Akademie zusammen mit Toni Stadler und erhielt Unterricht bei dem Bildhauer Hermann Hahn. 1919 konnte er seine Ausbildung für vier weitere Jahre bei Hahn fortsetzen und wurde Meisterschüler an der Kunstakademie. 1928–1929 hielt er sich in Paris auf und beschäftigte sich mit den aktuellen Kunstströmungen der Zeit. 1930–1933 lebte er in Schlesien und zog 1933 nach Berlin. 1936–1937 erhielt er ein Stipendium in Griechenland sowie 1939–1940 von der Villa Massimo, Rom. 1939 hatte er eine erste Einzelausstellung in der Galerie Bucholz, Berlin. 1941 erhielt er von Joseph Goebbels den Gau-Kulturpreis für Plastik. Am 28. August 1945 starb er überraschend in Braunau. Kaspers Plastiken wurden 1955 auf der ersten documenta in Kassel posthum gewürdigt. Seine Werke befinden sich heute in bedeutenden öffentlichen Sammlungen und Museen so u. a. in der Kunsthalle in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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