Ludwig Kunstmann:
Grotesken am Ballinhaus

Ludwig Kunstmann: Grotesken am Ballinhaus (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2022)

Daten zum Werk

Ludwig Kunstmann: Grotesken am Ballinhaus (1923-24, Muschelkalk)
Ballinhaus (Meßberghof), Meßberg 1, 20095 Hamburg (Altstadt)

Routenplaner: 53.54769, 10.00276


Beschreibung

Das Ballinhaus wurde von 1922 bis 1924 als Kontorhaus für die Aktiengesellschaft für In- und Auslandsunternehmungen errichtet und nach dem 1918 verstorbenen Hamburger Reeder Albert Ballin benannt, dessen Reederei seinerzeit zur weltgrößten aufgestiegen war. Unter den Nationalsozialisten wurde das Gebäude wegen der jüdischen Abstammung Albert Ballins in Meßberghof umbenannt. Für die Fassade des Kontorhauses erstellte Ludwig Kunstmann eine Reihe expressionistischer Skulpturen aus hellem Sandstein. Die Figuren oberhalb des ersten Stockwerks waren stark verwittert und wurden in den 1990er Jahren durch die Enigma-Variationen von Lothar Fischer ersetzt. Im Sockelgeschoss ist der ursprüngliche Bauschmuck noch erhalten: geheimnisvoll stilisierte Figuren, umgeben von ornamentalen Formen.

Person

Ludwig Kunstmann
Ludwig Kunstmann wurde am 9. Dezember 1877 in Regensburg geboren. Er machte 1890–1894 eine Lehre zum Holz- und Steinbildhauer in Regensburg und studierte an der Kunstakademie Stuttgart. Nach ausführlichen Studienreisen durch Deutschland und Nordeuropa siedelte er sich 1910 in Hamburg an. Dort wurde er in den 1920er Jahren zu einem bekannten Künstler mit einer Vielzahl von Bauplastiken bzw. Kunst im öffentlichen Raum (u.a. Pferd am Thaliahof, Eisbär im Hamburger Stadtpark, Der goldene Hammer am Sprinkenhof, Elefant am Brahms Kontor). Er zählte zu den Gründungsmitgliedern der Hamburgischen Sezession (1919), trat aber bereits 1920 nach internen Streitigkeiten zusammen mit weiteren Kollegen wieder aus. Er war Mitglied im Hamburger Künstlerverein von 1832. Ludwig Kunstmann starb am 27. März 1961 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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