Otto Flath:
Altarbild der Johanneskirche Rissen

Otto Flath: Altarbild der St. Johanneskirche (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2024)

Daten zum Werk

Otto Flath: Altarbild (1956, Holz)
Johanneskirche, Rissener Dorfstraße 2, 22559 Hamburg (Rissen)

Routenplaner: 53.5804, 9.76246


Beschreibung

Die Rissener Kirche wurde 1936 nach Plänen des Architekten Carl Gustav Bensel eingeweiht. Seit 1961 führt sie den Namen Johanneskirche. 1959 erhielt sie leihweise den über fünf Meter breiten „Barmherzigkeitsaltar“ von Otto Flath. Dieser wurde jedoch als viel zu monumental für die kleine Kirche empfunden und daher zurückgeben. Stattdessen entschied man sich für zwei bereits 1956 entstandene Altarbilder aus der Werkstatt des Künstlers, die in der Kirche ihren Platz zu beiden Seiten des Holzkreuzes fanden. Jahrzehnte später entfernte man sie wieder aus dem Altarraum und stellte sie im westlichen Teil des Kirchenschiffs auf. Im Zuge der umfassenden Sanierung der Kirche 2023–24 wurde das Altarbild nun im Gemeindesaal aufgestellt. Die beiden Bildtafeln zeigen links Christi Geburt bzw. die Anbetung des Kindes und rechts den auferstandenen Christus. Das Werk besteht aus insgesamt vier mächtigen Baumstämmen.

Person

Otto Flath
Otto Flath wurde am 9. Mai 1906 in Staritzke bei Kiew geboren. 1917 wurde die deutschstämmige Familie aus Russland ausgewiesen, nach beschwerlicher Flucht kam sie 1919 in Melsdorf bei Kiel an. Nach der Schule absolvierte Otto Flath ab 1922 eine Schnitzerlehre bei Karl Schneider in Kiel und bildete sich 1925 zum Bildhauergesellen fort. 1928 erhielt er ein Stipendium in der Holzbildhauerklasse der Kunst- und Gewerbeschule Kiel. 1932 lernte er das Künstlerehepar Ellen und Willy Burmester kennen und gründete gemeinsam mit ihnen den Kieler Künstlerverein. Ab 1936 war er über 50 Jahre lang in Bad Segeberg als freischaffender Holzbildhauer und Maler tätig, nur unterbrochen durch die Zeit des Zweiten Weltkriegs, die ihn schwer erschütterte. Sein Werk umfasst mehr als 3.500 Holzarbeiten (darunter große 50 Altäre) und rund 10.000 Aquarelle und Zeichnungen. Neben biblischen Motiven und Symbolen zeigen seine Arbeiten immer wieder Menschen, die in ihrem Glauben Trost und Zuversicht finden. Arbeiten finden sich in Deutschland, aber auch in skandinavischen Ländern, den USA, der Schweiz und Lettland. Zu den wichtigen Auszeichnungen gehören die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Segeberg 1971 und das Bundesverdienstkreuz 1981. Otto Flath starb am 10. Mai 1987 in Bad Segeberg. Sein ehemaliges Atelierhaus wird als Kunsthalle Otto Flath für Ausstellungen genutzt.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Literatur:
Gerda Prehn (Hg.): Otto Flath – Frühe Werke, J.F. Steinkopf Verlag, Kiel 2010
Gerda Orthmann: Altäre – Otto Flath, Bad Segeberg 1989
Gerda Orthmann: Otto Flath – Leben und Werk, Selbstverlag Hamburg 1988
Otto Flath – Ein norddeutscher Holzbildhauer, 6. Auflage 1977
Friedrich Laubscher: Gestaltgewordenes Erleben – Der Holzbildhauer Otto Flath, Verlag Junge Gemeinde Stuttgart, 1975

Galerie

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