Daten zum Werk
Otto Flath: Zum Licht (1933, Holz)
Martin-Luther-Kirche, Schenefelder Landstraße 200, 22589 Hamburg (Iserbrook)
Routenplaner: 53.57753, 9.82378
Beschreibung
Unter der Orgelempore der Martin-Luther-Kirche in Hamburg-Iserbrook befindet sich die Holzskulptur Zum Licht, die Otto Flath 1933 schuf. Das aus einem mächtigen Holzstamm geschnitzte Werk versammelt eine Gruppe von Personen in meditativer, betender Haltung. Die Haltungen der Figuren sind sehr individuell gestaltet, mal stehend, mal kniend, alle haben die Augen geschlossen und sind beisammen und doch ganz bei sich. Eine Figur steht leicht erhöht hinter den anderen, mit segnend erhobenen Händen. Der weite Umhang umhüllt die übrigen. Vermutlich ist die Figurengruppe eine Variation des Motivs der Schutzmantelmadonna. Das Werk gehört zu den ersten großen Skulpturn, die er in seiner eigenen Werktstatt herstellen konnte. Sie stand zunächst in der Kieler St. Nikolai-Kirche und wurde später von der Familie Darboven in Hamburg-Blankenese angekauft, bis sie als Geschenk an die Martin-Luther-Kirche übergeben wurde.
Person
Otto Flath
Otto Flath wurde am 9. Mai 1906 in Staritzke bei Kiew geboren. 1917 wurde die deutschstämmige Familie aus Russland ausgewiesen, nach beschwerlicher Flucht kam sie 1919 in Melsdorf bei Kiel an. Nach der Schule absolvierte Otto Flath ab 1922 eine Schnitzerlehre bei Karl Schneider in Kiel und bildete sich 1925 zum Bildhauergesellen fort. 1928 erhielt er ein Stipendium in der Holzbildhauerklasse der Kunst- und Gewerbeschule Kiel. 1932 lernte er das Künstlerehepar Ellen und Willy Burmester kennen und gründete gemeinsam mit ihnen den Kieler Künstlerverein. Ab 1936 war er über 50 Jahre lang in Bad Segeberg als freischaffender Holzbildhauer und Maler tätig, nur unterbrochen durch die Zeit des Zweiten Weltkriegs, die ihn schwer erschütterte. Sein Werk umfasst mehr als 3.500 Holzarbeiten (darunter große 50 Altäre) und rund 10.000 Aquarelle und Zeichnungen. Neben biblischen Motiven und Symbolen zeigen seine Arbeiten immer wieder Menschen, die in ihrem Glauben Trost und Zuversicht finden. Arbeiten finden sich in Deutschland, aber auch in skandinavischen Ländern, den USA, der Schweiz und Lettland. Zu den wichtigen Auszeichnungen gehören die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Segeberg 1971 und das Bundesverdienstkreuz 1981. Otto Flath starb am 10. Mai 1987 in Bad Segeberg. Sein ehemaliges Atelierhaus wird als Kunsthalle Otto Flath für Ausstellungen genutzt.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
Literatur:
Werke von Otto Flath in Norddeutschland. GedenkenBedenken. Informationen zur Erinnerungskultur im Bereich der Nordkirche, Band 5, 2024
Gerda Prehn (Hg.): Otto Flath – Frühe Werke, J.F. Steinkopf Verlag, Kiel 2010
Gerda Orthmann: Altäre – Otto Flath, Bad Segeberg 1989
Gerda Orthmann: Otto Flath – Leben und Werk, Selbstverlag Hamburg 1988
Otto Flath – Ein norddeutscher Holzbildhauer, 6. Auflage 1977
Friedrich Laubscher: Gestaltgewordenes Erleben – Der Holzbildhauer Otto Flath, Verlag Junge Gemeinde Stuttgart, 1975
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Galerie
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