Richard Emil Kuöhl:
Mutter mit Kind

Richard Emil Kuöhl: Mutter mit Kind (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2022)

Daten zum Werk

Richard Emil Kuöhl: Mutter mit Kind (1914, Keramik)
Institut für Hygiene und Umwelt, Marckmannstraße 129a, 20539 Hamburg (Rothenburgsort)

Routenplaner: 53.53479, 10.0455


Beschreibung

Das markante Backsteingebäude des heutigen Instituts für Hygiene und Umwelt wurde 1912-14 erbaut und diente einst als Schulanlage und Kinderkrankenhaus. Eine keramische Plastik an der Fassade erinnert daran. Die Figur einer Mutter mit Säugling in den Armen wurde von Richard Emil Kuöhl geschaffen und steht als Symbol für die Fürsorge und Liebe. Allerdings wurde gegen dieses Prinzip in der Zeit des Zweiten Weltkriegs verstoßen, denn zwischen 1941 und 1945 wurden hier unter Beteiligung der Hamburger Gesundheitsverwaltaung mehr als fünfzig behinderte Kinder als sogenanntes „unwertes Leben“ getötet. Hieran erinnert heute mahnend eine Gedenktafel.

Person

Richard Emil Kuöhl
Richard Emil Kuöhl wurde am 31. Mai 1880 in Meißen geboren. Nach einer Ausbildung als Kunsttöpfer studierte er ab 1902 an der Dresdner Kunstgewerbeschule beim Bildhauer Karl Groß. Später folgte er seinem Lehrer aus Dresden Fritz Schumacher nach Hamburg, der u.a. für seine Backsteinbauten bekannt geworden ist, die Kuöhl dann in den folgenden Jahren mit Skulpturen ergänzend bestückte. Diese setzte er in Stein, Keramik und Terrakotta für Gebäude u.a. in Bad Oldesloe, Flensburg, Lübeck oder Hamburg sowie in Kunstobjekten auf Grabanlagen des Ohlsdorfer Friedhofs um. Er war Mitglied im Hamburger Kunstverein und 1919–1932 Mitglied der Hamburger Sezession, deren Jahresausstellung 1933 von den Nationalsozialisten zwangsgeschlossen wurde. Auch nach der Machtübernahme der NSDAP diente er den staatlichen Institutionen als Auftragnehmer wie beispielsweise mit dem Kriegerdenkmal in Hamburg, dem dann in den 1980er Jahren das Gegendenkmal des österreichischen Bildhauers Alfred Hrdlicka gegenübergestellt wurde. Er starb am 19. Mai 1961 in Rohlfshagen bei Bad Oldesloe.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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