Daten zum Werk
Siegfried Assmann: Ikarus, (1967, Bronze)
Grundschule Suchsdorf, Schulweg 5 / Eckernförder Straße, 24107 Kiel (Suchsdorf)
Routenplaner: 54.35688, 10.08319
Beschreibung
Über einem gemauerten Becken vor der Grundschule Suchsdorf ist eine stürzende Figur in abstrakter Formensprache zu sehen. Bildhauer Siegfried Assmann stellt damit „Ikarus“ dar, eine Gestalt aus der griechischen Mythologie. Dieser Ikarus wollte mit selbst gebauten Flügeln den Himmel erobern, stürzte aber jäh ab, als er der Sonne zu nah kam.
Der Körper des vom Himmel ins Wasser stürzenden Mannes ist stark abstrahiert und unterstreicht damit die dynamische Bewegung. Schrägen und Diagonalen bestimmen die Form, die nicht aus jeder Richtung auf Anhieb als eine menschliche Figur zu erkennen ist. Die umgeschnallten, künstlichen Flügel sind beschädigt und können ihren Zweck nicht mehr erfüllen. Die ganze Figur strahlt durch die zerklüftete, unregelmäßige Form eine große Dramatik aus.
Ursprünglich war das gemauerte Becken unterhalb der Figur mit Wasser gefüllt, in dem sich die Figur spiegelte, und das auch inhaltlich Bezug nahm auf den Mythos.
Person
Siegfried Assmann
Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz, Provinz Posen geboren. Er studierte ab 1947 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Theo Ortner (dessen Meisterklasse er später absolvierte), Willi Breest und Alfred Mahlau und begann seine künstlerische Karriere 1951. Schnell machte er sich einen Namen als Glasmaler für Kirchenfenster. Zusätzliche Aufträge zu kirchlichen Ausbauten u.a. auch mit Mahnmalen, Reliefs und Interieur ab den 1960er Jahren brachten ihn zur Bildhauerei. Dem Ehrenmal in Gudendorf/Ditmarschen folgten Mahnmale in Husum, Heide und Geesthacht sowie zahlreiche Bronzen für öffentliche und privat Bauten. Bei dem Bau seiner Segelyacht in GFK (glasfaser-verstärkter Kunststoff) kam ihm die Idee der Synthese aus Malerei und Bildhauerei. Ungewöhnliche, farbige Skulpturen entstanden in dem damals bewunderten neuen Material. In seiner Tätigkeit im Bereich der Plastik schuf er mehr als 1.000 Arbeiten mit figürlichen Mensch- oder Tier-Motiven sowie Arrangements von farbigen Kirchenfenstern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als ein Höhepunkt in seinem Werk gilt die umfangreiche Raumgestaltung im Kloster Nütschau. Siegfried Assmann lebte und arbeitete viele Jahre in Großhansdorf, wo er am 7. Juni 2021 verstarb.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster
Literatur:
Siegfried Assmann 1951–1981, Verlag Daimler Benz AG Stuttgart, um 1988
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Galerie
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