Daten zum Werk
Stephan Balkenhol: Giraffe mit Mann
(2000, Bronze, farbig, 8 Meter hoch)
Hagenbecks Tierpark, Koppelstraße 45, 22529 Hamburg (Lokstedt)
Routenplaner: 53.5935, 9.94273
Beschreibung
Vor dem Eingang zu Hagenbecks Tierpark steht eine der bekanntesten und beliebtesten Skulpturen Hamburgs: eine acht Meter hohe Giraffe, an deren Hals sich in luftiger Höhe ein Mann festhält. Die heiter-unbeschwerte Darstellung ist nicht nur ein markanter Blickfang, sondern auch ein schönes Symbol für ein gutes Miteinander von Mensch und Tier. Im Laufe der Jahre hat sich die Skulptur zu einem beliebten Fotomotiv und einem über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Sinnbild für den Tierpark entwickelt.
Doch nicht alle Menschen teilen die unbeschwerte Stimmung. Da im Laufe der Jahre der Hautton des Mannes nachgedunkelt ist, meinen einige Personen, einen farbigen Menschen zu sehen und halten die Figur für rassistisch. Die Plastik erinnere sie an die Kolonialzeit, als farbige Menschen zuweilen als exotische Attraktionen vorgeführt wurden.
Bei den Figuren von Stephan Balkenhol handelt es sich zumeist um ganz neutrale „Jedermänner“, die bewusst auf die Darstellung individueller Eigenschaften verzichten, dafür aber in oft ungewohnten, augenzwinkernden Situationen erscheinen. Der Mann auf der Giraffe ähnelt den vier Männern, die an unterschiedlichen Orten der Hansestadt auf Bojen mitten im Wasser stehen.
Person
Stephan Balkenhol
Stephan Balkenhol wurde 1957 in Fritzlar, Hessen geboren. Er besuchte mehrere Jahre die Europäische Schule in Luxemburg. Durch das Karl Schmidt-Rottluff-Stipendium konnte er seinen Weg zum Bildhauer einschlagen. 1976–1982 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg unter anderem bei Ulrich Rückriem und war Lehrer am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a. M. Seit 1992 ist er Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Bekannt wurde er durch seine geschnitzten Holzskulpturen aus Weichholz wie Pappel, teils in Lebensgröße. Lithografien, Holzschnitte, Siebdruck und Zeichnungen ergänzen sein Werksspektrum. Dabei stehen Menschen, aber auch Tiere und Architekturen im Mittelpunkt seiner teils farbigen Arbeiten, die mehrheitlich direkt aus dem Stamm herausgearbeitet sind. Bewusst bleibt Material und Arbeitsstruktur sichtbar. Seit 1986 stellte er in einer Vielzahl von Einzelausstellungen in Deutschland, dem europäischen Ausland, aber auch in USA und Japan aus. Seine Arbeiten sind in Museen der Schweiz und Luxemburg sowie Deutschland vertreten. 1986 erhielt er ein Arbeitsstipendium der Stadt Hamburg, 1989 den Förderpreis des Landes Baden-Württemberg, 1990 den Bremer Kunstpreis sowie 2014 den Ordre des Arts et des Lettres, verliehen durch die französische Ministerin für Kultur und Kommunikation. Seit 2016 ist er Ehrenmitglied der Akademie der Russischen Künste. Stephan Balkenhol lebt und arbeitet in Karlsruhe, Berlin, Meisenthal in Lothringen und Kassel.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
Ähnliche Kunstwerke
Stephan Balkenhol (7) Hamburg-Eimsbüttel (151) Lokstedt (12) 2000er Jahre (398) 21. Jahrhundert (861) Ansicht: rundum (2696) Darstellung: naturalistisch (1693) Hansestadt Hamburg (1528) Kunst im städtischen Raum (781) Männer (942) Material: Metall (1712) Stadt Hamburg (1530) Tiere (410)
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Der Eintrag wurde erstellt von Jan Petersen. Über das Kontaktformular können Sie mir bequem eine Nachricht senden, wenn Sie weitere Informationen zu diesem Kunstwerk oder zum Künstler haben.
Galerie
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