Stephan Balkenhol:
Mann auf Boje

Stephan Balkenhol: Mann auf Boje (Foto: Jan Petersen / Kunst@SH, 2021)

Daten zum Werk

Stephan Balkenhol: Mann auf Boje
(1993/2021, Aluminium, ursprünglich Eichenholz, farbig gefasst)
Süderelbe, Badestelle Finkenried / Alte Harburger Elbbrücke, 21109 Hamburg (Wilhelmsburg)

Routenplaner: 53.4734, 9.99997


Beschreibung

Die vier Männer von Stephan Balkenhol, die an vier Standorten der Hansestadt auf schwimmenden Bojen mitten in verschiedenen Gewässern stehen, gehören wohl zu den bekanntesten Kunstwerken Hamburgs. Sie stehen am Elbstrand von Övelgönne, in der Außenalster, im Serrahn in Bergedorf und auch in der Süderelbe an der alten Harburger Elbbrücke. Jeder von ihnen steht in einiger Entfernung vom Ufer aufrecht auf einer metallenen Boje, bekleidet mit dunkler Hose und weißem Hemd. Die Männer sind bewusst als Alltagsmenschen ohne herausstechende Eigenschaften gestaltet und erzielen ihre Wirkung vor allem über die ungewöhnlichen Standorte. Ursprünglich waren sie aus Eichenholz gefertigt, das jedoch im Laufe der Jahre stark verwitterte. Nach und nach wurden alle vier Skulpturen gegen neue Modelle aus Aluminium getauscht, die der Witterung deutlich besser standhalten sollen.

Person

Stephan Balkenhol
Stephan Balkenhol wurde 1957 in Fritzlar, Hessen geboren. Er besuchte mehrere Jahre die Europäische Schule in Luxemburg. Durch das Karl Schmidt-Rottluff-Stipendium konnte er seinen Weg zum Bildhauer einschlagen. 1976–1982 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg unter anderem bei Ulrich Rückriem und war Lehrer am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt a. M. Seit 1992 ist er Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Bekannt wurde er durch seine geschnitzten Holzskulpturen aus Weichholz wie Pappel, teils in Lebensgröße. Lithografien, Holzschnitte, Siebdruck und Zeichnungen ergänzen sein Werksspektrum. Dabei stehen Menschen, aber auch Tiere und Architekturen im Mittelpunkt seiner teils farbigen Arbeiten, die mehrheitlich direkt aus dem Stamm herausgearbeitet sind. Bewusst bleibt Material und Arbeitsstruktur sichtbar. Seit 1986 stellte er in einer Vielzahl von Einzelausstellungen in Deutschland, dem europäischen Ausland, aber auch in USA und Japan aus. Seine Arbeiten sind in Museen der Schweiz und Luxemburg sowie Deutschland vertreten. 1986 erhielt er ein Arbeitsstipendium der Stadt Hamburg, 1989 den Förderpreis des Landes Baden-Württemberg, 1990 den Bremer Kunstpreis sowie 2014 den Ordre des Arts et des Lettres, verliehen durch die französische Ministerin für Kultur und Kommunikation. Seit 2016 ist er Ehrenmitglied der Akademie der Russischen Künste. Stephan Balkenhol lebt und arbeitet in Karlsruhe, Berlin, Meisenthal in Lothringen und Kassel.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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