Daten zum Werk
Thomas Schütte: Tisch mit 12 Stühlen
(1986/87, Granittisch mit 12 gemauerten Stühlen, 4 x 6 Meter)
Ernst-Mittelbach-Ring, Grünanlagen, 22455 Hamburg (Niendorf)
Routenplaner: 53.64279, 9.949
Beschreibung
In einer Grünanlage in Niendorf steht als Mahnmal zum Gedenken an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus eine Installation von Thomas Schütte. Auf einer Fläche von vier mal sechs Metern stehen dort ein ovaler Granittisch und drumherum zwölf thronartige Stühle, die aus rotem Klinker gemauert sind. Das Werk erinnert sowohl an die norddeutsche Backsteinarchitektur wie auch an viele Tafelrunden, die aus der Geschichte und Mythologie überliefert sind. An den Rücklehnen von elf der Stühle sind Namensschilder angebracht, die auf verfolgte und ermordete Widertandskämpferinnen und -kämpfer verweisen: Georg Appel, Clara und Walter Bacher, Rudolf Klug, Curt Ledien, Reinhold Meyer, Hanne Mertens, Ernst Mittelbach, Joseph Norden, Margaretha Rothe, Kurt Schill und Paul Thürey. Der zwölfte Platz bleibt frei als Einladung oder vielmehr Aufforderung, dort selbst Platz zu nehmen und der Toten zu gedenken. Auch die Straßen der Umgebung tragen die Namen der genannten Personen. Das Mahnmal stellt nicht das individuelle Leiden der Opfer in den Mittelpunkt, sondern präsentiert sie als Gruppe mit einem gemeinsamen Ziel.
Person
Thomas Schütte
Thomas Schütte wurde 1954 in Oldenburg geboren. 1973–1981 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf bei Fritz Schwegler und Gerhard Richter. Seit Ende der 1970er Jahre sind seine Arbeiten auf zahlreichen in- und ausländischen Ausstellungen in Galerien und Museen zu sehen gewesen, in 1980 hatte er eine erste Einzelausstellung, ab 1986 auch in Museen. 1987 (VIII), 1992 (IX) und 1997 (X) war er Teilnehmer der documenta in Kassel. Unter vielen Auszeichnungen erhielt er u.a. 2004 den Lichtwarkpreis der Freien und Hansestadt Hamburg und 2005 den „Golden Löwen“ für den besten Künstler auf der Biennale in Venedig. Der Zeichner und Bildhauer erweiterte sein künstlerisches Spektrum um Grafiken. In 2016 eröffnete er in der Nähe des Museums Insel Hombroich seine eigene Skulpturenhalle, in der er fremde Werke ausstellte. Thomas Schütte lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia Sparkassenstiftung
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Der Eintrag wurde erstellt von Jan Petersen. Über das Kontaktformular können Sie mir bequem eine Nachricht senden, wenn Sie weitere Informationen zu diesem Kunstwerk oder zum Künstler haben.
Galerie
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