Daten zum Werk
Waldemar Otto: Adam plündert sein Paradies / Adam iss die Frucht
(1982, Bronze, Messing, Stahl, Höhe Adam 280 cm)
Loki-Schmidt-Garten / Neuer Botanischer Garten, Ohnhorststraße, 22609 Hamburg (Osdorf)
Routenplaner: 53.55891, 9.8623
Beschreibung
Herzhaft beißt der nackte Adam in den verbotenen Apfel und besiegelt damit die Vertreibung aus dem Paradies. Im Baum der Erkenntnis neben ihm ist noch (Evas?) Hand zu sehen, die trotz der Warnung den Apfel pflückt. Waldemar Ottos Bronzeplastik stellt den biblischen Sündenfall eindringlich dar und präsentiert seinen Adam als grobschlächtigen und übergewichtigen Mann, der sich einfach nimmt, was ihm seiner Ansicht nach zusteht. Haltung und Blick verraten, dass er keine Scham und keine Schuld verspürt. Der Biss in den Apfel ist kein zaghaftes Probieren und auch kein Akt der Versuchung, sondern ein bewusster Griff. Der Mensch, den der Künstler hier zeigt, macht sich die Erde untertan, jedoch nicht als weiser und verantwortungsbewusster Herrscher, sondern eher als Unterdrücker und Ausbeuter. Damit ist die Bronzeplastik am Eingang zum Botanischen Garten Anklage und Mahnung zu mehr Achtung der Schöpfung gegenüber.
Im Jahr 2022 wurde die Plastik anlässlich des 40. Jahrestages der Aufstellung restauriert.
Person
Waldemar Otto
Waldemar Otto wurde am 30. März 1929 in Petrikau/Polen geboren. 1948 begann er an der Berliner Hochschule für bildende Künste ein Studium der Bildhauerei. 1952–1954 war er Meisterschüler bei Alexander Gonda. Nach einem Studienjahr in Florenz, ermöglicht durch ein Stipendium des DAAD, begann er 1955 seine freischaffende Tätigkeit in Berlin. International wurde er durch verschiedene Auszeichnungen, Arbeitsaufenthalte und Einzel-Ausstellungen in Deutschland aber auch u.a. in Österreich, Niederlande, Russland, Irland, Chile und den USA bekannt. 1957 erhielt er den Preis der Großen Berliner Kunstausstellung und 1960 der Berliner Kunstpreis Junge Generation. 1973-1994 übernahm er eine Professur an der Hochschule für Künste in Bremen. Seine figürlichen Menschenbilder aus Holz, aber vor allem aus Granit, Bronze und Steinguss sind häufig auch als Mensch-Wand-Figuren realisiert. Viele der Arbeiten im öffentlichen Raum befinden sich Bremen, Worpswede, Hamburg, Lübeck und Schleswig sowie in verschiedenen deutschen Städten. 1981 war er Ehrengast in der Villa Massimo in Rom und erhielt 2000 den Prix Florence Gold in Monaco. Er lebte und arbeitete im Künstlerdorf Worpswede. Waldemar Otto starb am 8. Mai 2020 in Worpswede.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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