Hans Kock:
Weibliche Gestalt

Hans Kock: Weibliche Gestalt (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2022)

Daten zum Werk

Hans Kock: Weibliche Gestalt (1953, Bronze)
Planten un Blomen / Bürgergärten, Marseiller Str. 7, 20355 Hamburg (St. Pauli)

Routenplaner: 53.5632, 9.97905


Beschreibung

Zur Internationalen Gartenausstellung IGA 1953 werden in den Bürgergärten von Planten un Blomen in Hamburg drei aufrecht stehende Frauenskulpturen aufgestellt. Die Bildhauerinnen Barbara Haeger und Ursula Querner und ihr männlicher Kollege Hans Kock sind jeweils mit einer figürlichen Arbeit vertreten, die im geringen Abstand voneinander stehen und damit zum direkten Vergleich einladen. Hans Kock zeigt einen Frauenakt, der durch seine Kontrapost-Stellung aus der Symmetrie gehoben ist und trotz der stehenden Haltung dynamisch wirkt: Das linke Bein ist leicht geknickt, der rechte Arm stärker als der linke gebeugt. Die Rundungen des weiblichen Körpers sind stark ausgeprägt, geglättet und idealisiert. Auch die Gesichtszüge der jungen Frau sind allgemein gehalten.

Viele Jahre später nimmt der Künstler sich diese Skulptur noch einmal vor und gestaltet als Große weibliche Figur eine Variation, die im Skulpturenpark von Gut Seekamp zu sehen ist. In der Neuauflage entfernt er sich noch stärker vom figürlichen Abbild: Ohne die markante Haltung der Arme, dafür mit einem veränderten Kopf und unterschiedlicher Oberflächenbearbeitung ändert sich der Eindruck deutlich und gewinnt eine eigenständige und zeichenhafte Klarheit.

Person

Hans Kock
Hans Kock wurde am 27. Dezember 1920 in Kiel geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges studierte er in Braunschweig zunächst Architektur, wechselte dann zur Bildhauerei. An der Landeskunstschule in Hamburg wurde er Meisterschüler und später Mitarbeiter von Gerhard Marcks. Ab 1953 war Hans Kock als freischaffender Künstler in Hamburg und auf Gut Seekamp in Kiel tätig. Er erhielt 1962 den Villa-Romana-Preis und nahm unter anderem an der documenta III (1964) in Kassel und den Weltausstellungen in Montréal (1967) und Osaka (1970) teil. 1955 erhielt er den Förderpreis der Lichtwark-Gesellschaft, 1969 den Edwin-Scharff Preis, beide verliehen durch den Hamburger Senat und 1972 den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein. Gemeinsam mit seiner Frau baute er ab 1990 Gut Seekamp zu einem Skulpturenpark und Kunstraum aus. 2004 war er Kulturpreisträger der Landeshauptstadt Kiel. Am 10. September 2007 starb Hans Kock in Kiel.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Antonia Gottwald und Holger Zaboroswki (Hg.): Hans Kock – Skulptur und Raum. Gespräche, Vorträge und Essays zu Kunst und Architektur 1972–2007. Schnell + Steiner Verlag, 2023. ISBN 978-3-7954-3710-7

Galerie

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