Daten zum Werk
Hermann Hosaeus: Der Soldat (1932, Kriegerdenkmal, Kupfer)
Bremer Straße / Maretstraße, 21073 Hamburg (Harburg)
Routenplaner: 53.45813, 9.98139
Beschreibung
Aus heutiger Sicht wirkt der 1932 eingeweihte, monumentale Soldat in Harburg sehr befremdlich, den Hermann Hosäus für die gefallenen Soldaten der damals noch selbständigen Stadt schuf. Mit fast fünf Metern Höhe deutlich überlebensgroß, schreitet er auf einem hohem Sockel voran, gekleidet in einen schweren Mantel, das Gewehr über die Schultern gelegt. Am Kopf ist eine Wunde mit Verband sichtbar, die ihn jedoch nicht davon abhält, weiter zu kämpfen. Der Auftrag für das Denkmal wurde Mitte der 1920er Jahre nach den Gräueltaten des Ersten Weltkrieges als Ehrenmal in Auftrag gegeben. Schon bei der Errichtung wurde es stark kritisiert, doch unter den neuen Machthabern ab 1933 galt es als eine „heroische Plastik“. Seit Ende der 1970er wurde mit dem Erstarken der Friedensbewegung wieder intensiv über das Denkmal und seine Wirkung diskutiert, wiederholt wurde seine Entfernung gefordert. Als Zeitzeugnis und Mahnmal sollte es jedoch bestehen bleiben und stattdessen durch ein „Gegendenkmal“ ergänzt werden. Dies wurde in den 1980er Jahren tatsächlich umgesetzt, sodass nun zu Füßen des Soldaten ein Mädchen in tiefer Trauer kniet, umgeben von zerstörten Stahlhelmen gefallener Soldaten.
Weitere Informationen: DENK MAL! gegen Krieg
Person
Hermann Hosaeus
Hermann Kurth Hosaeus wurde am 6. Mai 1875 in Eisenach geboren. Er studierte 1891–1892 an der Kunstgewerbeschule in Dresden und 1892–1894 in Nürnberg, bevor er 1894–1896 sein Studium an der Münchner Kunstakademie bei Wilhelm von Rümann fortsetzte. Er wechselte dann 1896 nach Berlin zum Studium bei Ernst Herter, Gerhard Janensch und Peter Breuer bevor er 1899-1900 Meisterschüler des Bildhauers Reinhold Begas wurde. Seine Skulpturen, Brunnen- und Grabfiguren sowie Kriegerdenkmäler sind auf ganz Deutschland verteilt. Seine Arbeiten waren aber auch auf Ausstellungen wie der Grossen Berliner Kunstausstellung im September 1899 zu sehen. Darüber hinaus schuf er eine Vielzahl von Ehrenmedaillen. Ab 1918 lehrte er an der Technischen Hochschule Berlin zunächst als Dozent, später als ordentlicher Professor. Hermann Hosaeus starb am 26. April 1958 in Berlin.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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Galerie
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