Karl Heinz Engelin:
Flötenspieler mit Stier

Karl Heinz Engelin: Flötenspieler mit Stier (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2021)

Daten zum Werk

Karl Heinz Engelin: Flötenspieler mit Stier (1962, Bronze)
Haus der Jugend, Bramfelder Straße 9, 22305 Hamburg (Barmbek-Süd)

Routenplaner: 53.58302, 10.046


Beschreibung

Am Haus der Jugend steht eine stark abstrahierte, zweiteilige Bronzeplastik von Karl Heinz Engelin. Das Werk Flötenspieler mit Stier verbindet zwei unterschiedliche Formen der Abstraktion zu einem gemeinsamen Werk. Der Flötenspieler ist fast stelenhaft reduziert, sodass die menschliche Figur nur noch angedeutet ist. Im Bereich des Kopfes und der Beine ist die Figur sehr schmal, nur im Bereich des Oberkörpers deutlich verdickt. Die Hände und die Flöte sind, ebenso wie der Kopf nur in Ansätzen erkennbar. Der mächtige Stier im Hintergrund ist fast zweidimensional dargestellt, sodass er beinahe wie eine Silhouette wirkt. Der gesenkte Kopf mit den Hörnern erscheint ebenfalls als Umriss, der leicht gegen den Körper gebogen ist. In dieser Plastik zeigt der Künstler einen spielerischen Umgang mit Fläche und Volumen, mit Formen und Linien und letztendlich mit der Wahrnehmung. Denn unser Gehirn erkennt in den stark vereinfachten Formenspielen auf Anhieb Mensch und Tier.

Person

Karl Heinz Engelin
Karl Heinz Engelin wurde am 17. Oktober 1924 in Memel (Litauen) geboren. Nach dem Militärdienst und anschließender Internierung holte er 1947 in Plön sein Abitur nach. Danach studierte er Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und machte gleichzeitig bis 1949 eine Steinmetzlehre. 1950-53 schloss er ein Studium der Bildhauerei in Freiburg i. B. an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste als Meisterschüler bei Wilhelm Gerstel an. 1953 erhielt er den Preis der Akademie Freiburg. Nach einem Studienaufenthalt in Paris an der Académie de la Grande Chaumière in Paris bei Ossip Zadkine heiratete er die Bildhauerin Gisela Hommes. An der Landeskunstschule Hamburg begann er ein Studium bei Edwin Scharff. 1955 war er als Bronzegießer an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart tätig. Ab 1959 führte er gemeinsam mit seiner Frau ein Atelier in Hamburg und war als freischaffender Künstler tätig. 1963-70 absolvierte er eine Zusatzausbildung in Bronzeguss, Schmelz- und Schweißverfahren für Edelstahl. In Hamburg hatte er über 40 öffentliche Aufträge für Kunstwerke. Er arbeitete sowohl gegenständlich wie auch abstrakt. 1980 wurde er ausgezeichnet mit dem Verdienstkreuz am Bande. Seine Werke sind in namhaften Sammlungen vertreten. Karl Heinz Engelin starb am 1. Dezember 1986 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Karl Heinz Engelin – Plastik, Skulptur, Objekt, Radierung, Zeichnung, Lithographie, Busse Verlagshandlung Herford 1979, ISBN 3-87-120-858-2

Galerie

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