Karl Heinz Engelin:
Roßbändiger

Karl Heinz Engelin: Roßbändiger (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2021)

Daten zum Werk

Karl Heinz Engelin: Roßbändiger / Rossebändiger (1963, Bronze)
Schöneberger Straße, Hohenhorstpark, 22045 Hamburg (Jenfeld)

Routenplaner: 53.58496, 10.14643


Beschreibung

Das Entree zum Hohenhorstpark wird mit der Bronzeplastik des Roßbändigers von Karl Heinz Engelin markiert. Auf einer kleinen, nahezu dreieckigen Plinthe stehen sich ein Mann und ein Wildpferd gegenüber. Der Mann hat die Arme in Richtung des Pferdes erhoben, welches sich vor ihm aufbäumt. Die Darstellung zeigt eine Szene zwischen Kräftemessen und Zusammenspiel der beiden Figuren. Beide sind stark aufeinander bezogen und bleiben doch eigenständig. Die beiden Körper sind leicht um die vertikale Achse eingedreht, sodass eine strudelförmige Bewegung entsteht, die ihre Dynamik besonders stark beim Herumgehen um die Plastik zeigt. Eine ähnliche Version des Zusammenspiels von Mensch und Pferd zeigt Karl Heinz Engelin in seiner Plastik des Aufsitzenden Reiters.

Im Oktober 2021 wurde die Bronzeplastik fast 60 Jahre nach ihrer Aufstellung mutwillig zerstört, indem die Figur des Mannes oberhalb der Knöchel abgesägt und entwendet wurde.

Person

Karl Heinz Engelin
Karl Heinz Engelin wurde am 17. Oktober 1924 in Memel (Litauen) geboren. Nach dem Militärdienst und anschließender Internierung holte er 1947 in Plön sein Abitur nach. Danach studierte er Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und machte gleichzeitig bis 1949 eine Steinmetzlehre. 1950-53 schloss er ein Studium der Bildhauerei in Freiburg i. B. an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste als Meisterschüler bei Wilhelm Gerstel an. 1953 erhielt er den Preis der Akademie Freiburg. Nach einem Studienaufenthalt in Paris an der Académie de la Grande Chaumière in Paris bei Ossip Zadkine heiratete er die Bildhauerin Gisela Hommes. An der Landeskunstschule Hamburg begann er ein Studium bei Edwin Scharff. 1955 war er als Bronzegießer an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart tätig. Ab 1959 führte er gemeinsam mit seiner Frau ein Atelier in Hamburg und war als freischaffender Künstler tätig. 1963-70 absolvierte er eine Zusatzausbildung in Bronzeguss, Schmelz- und Schweißverfahren für Edelstahl. In Hamburg hatte er über 40 öffentliche Aufträge für Kunstwerke. Er arbeitete sowohl gegenständlich wie auch abstrakt. 1980 wurde er ausgezeichnet mit dem Verdienstkreuz am Bande. Seine Werke sind in namhaften Sammlungen vertreten. Karl Heinz Engelin starb am 1. Dezember 1986 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Karl Heinz Engelin – Plastik, Skulptur, Objekt, Radierung, Zeichnung, Lithographie, Busse Verlagshandlung Herford 1979, ISBN 3-87-120-858-2

Galerie

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