Karl Weinberger:
Jüngling mit Bär

Karl Weinberger: Jüngling mit Bär (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2022)

Daten zum Werk

Karl Weinberger: Jüngling mit Bär (1938, Keramik)
Harburger Chaussee 73, 20539 Hamburg (Kleiner Grasbrook)

Routenplaner: 53.52039, 10.00738


Beschreibung

Skulpturen von Bären sind ein verbreitetes Motiv in der plastischen Kunst, mal spielend, mal ruhend, mal auch angriffslustig dargestellt. In der Wohnanlage an der Harburger Chaussee befindet sich auf einem gemauerten Sockel die keramische Plastik eines Jünglings mit Bären, erstellt 1938 durch Karl Weinberger. Der unbekleidete junge Mann liegt mit aufgestütztem Oberkörper auf dem Boden, während sich ein großer Bär über ihn beugt. Auch wenn es so aussieht, als habe das Tier den Arm des Mannes gefressen, – tatsächlich fehlt hier ein Teil der Plastik –, macht die Szene nicht den Eindruck eines dramatischen Kampfes.

Möglicherweise spielt die Darstellung auf die griechische Mythologie an. Paris kommt als Sohn des trojanischen Königs Priamos und der Hekabe zur Welt. Vor seiner Geburt träumt seine Mutter, sie gebäre eine Fackel, die Troja in Brand stecken werde. Der Traumdeuter Aisokos sagt voraus, dass der Sohn Trojas Verderben herbeiführen werde. Von dieser Weissagung erschreckt, beschließen Priamos und Hekabe, das Neugeborene auszusetzen. Doch das Kind stirbt nicht, sondern wird von einer Bärin aufgezogen. Damit nimmt das Schicksal seinen Lauf: Später löst Paris durch den Raub der Helana ungewollt tatsächlich den Trojanischen Krieg aus.

Person

Karl Weinberger
Karl Josef Weinberger wurde am 25. April 1885 in München geboren. Er studierte neun Jahre Bildhauerei (davon 5 Jahre Anatomie) an der Münchener Kunstakademie und arbeitete später sieben Jahre mit den Bildhauer Georg Wrba in München und Dresden im Atelier. Seit 1909 selbstständig, begründete er 1911 sein Atelier (welches aber 1943 zerstört wurde) in Hamburg, wo er lebte und u.a. für Fritz Schumacher arbeitete. Während er gelegentlich auch Holzskulpturen schuf, lagen Bauplastiken wie Schlusssteine, Wappen und Tiermotive für öffentliche und private Gebäude in München, Mannheim, Dresden, Leipzig und norddeutschen Städten wie Hamburg und Lübeck im Fokus des Steinbildhauers. Karl Weinberger starb am 22. Februar 1953 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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