Siegfried Assmann:
Buntglasfenster der Kirche am Markt in Blankenese

Siegfried Assmann: Buntglasfenster am Markt in Blankenese (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Siegfried Assmann: Kirchenfenster (1957)
Ev.-luth. Kirche am Markt in Blankenese, Mühlenberger Weg 64 a, 22587 Hamburg (Blankenese)

Routenplaner: 53.56174, 9.81291


Beschreibung

Wie in vielen Hamburger Kirchen, sind auch bei der Blankeneser Kirche am Markt Schäden durch die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg festzustellen, wenn auch im geringeren Umfang als in anderen Häusern. Bei der Renovierung in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre arbeiten der Denkmalpfleger Friedhelm Grundmann, der Architekt Horst Sandmann sowie Siegfried Assmann als Künstler an der Modernisierung des Innenraums. Hierbei verabschiedet man sich von der dunklen, historisierenden Gestaltung und verwandelt den Innenraum in eine klare, lichte und sehr viel zurückhaltendere Form. Die drei hohen Buntglasfenster im Altarraum gestaltet Siegfried Assmann mit Bildgeschichten von der Kreuzigung bis zur Ausgießung des Heiligen Geistes.

Die Kirche in Blankenese verfügt noch über zahlreiche weitere von Siegfried Assmann gestaltete Kunstwerke: ein viertes Fenster rechts im Altarraum, Kanzel und Altar mit den Leuchtern, das bronzene Kruzifix, eine bronzene Relieftafel, diverse kleine Bleiglasfenster sowie zwei nicht farbig gestaltete Fenster (Weihnachtsfenster und Petri Fischzug mit Darstellung des Blankeneser Treppenviertels).

Person

Siegfried Assmann
Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz, Provinz Posen geboren. Er studierte ab 1947 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Theo Ortner (dessen Meisterklasse er später absolvierte), Willi Breest und Alfred Mahlau und begann seine künstlerische Karriere 1951. Schnell machte er sich einen Namen als Glasmaler für Kirchenfenster. Zusätzliche Aufträge zu kirchlichen Ausbauten u.a. auch mit Mahnmalen, Reliefs und Interieur ab den 1960er Jahren brachten ihn zur Bildhauerei. Dem Ehrenmal in Gudendorf/Ditmarschen folgten Mahnmale in Husum, Heide und Geesthacht sowie zahlreiche Bronzen für öffentliche und privat Bauten. Bei dem Bau seiner Segelyacht in GFK (glasfaser-verstärkter Kunststoff) kam ihm die Idee der Synthese aus Malerei und Bildhauerei. Ungewöhnliche, farbige Skulpturen entstanden in dem damals bewunderten neuen Material. In seiner Tätigkeit im Bereich der Plastik schuf er mehr als 1.000 Arbeiten mit figürlichen Mensch- oder Tier-Motiven sowie Arrangements von farbigen Kirchenfenstern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als ein Höhepunkt in seinem Werk gilt die umfangreiche Raumgestaltung im Kloster Nütschau. Siegfried Assmann lebte und arbeitete viele Jahre in Großhansdorf, wo er am 7. Juni 2021 verstarb.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Siegfried Assmann 1951–1981, Verlag Daimler Benz AG Stuttgart, um 1988

Galerie

(Bilder anklicken für Großansicht)