Tony Cragg:
3D Incident

Tony Cragg: 3D Incident (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2018)

Daten zum Werk

Tony Cragg: 3D Incident
(2007, Bronze, schwarz patiniert, Höhe 184 cm, aufgestellt 2018)
Barockgarten, Skulpturenpark Schloss Gottorf, 24837 Schleswig

Erworben durch den Freundeskreis Schloss Gottorf e. V. und die Gottorfer Runde

Routenplaner: 54.51846, 9.53987


Beschreibung

Seit Ende September 2018 bereichert eine Skulptur des Bildhauers Tony Cragg die Skulpturensammlung im Barockgarten von Schloss Gottorf. Die amorphe Form ist eine Herausforderung für die menschliche Wahrnehmung, denn die Oberfläche flirrt vor den Augen des Betrachters, erscheint nicht greifbar und verändert sich mit jedem Schritt um die Figur herum. Der Verstand sucht etwas, das ihm bekannt vorkommt, und wird schließlich belohnt: Aus unterschiedlichen Perspektiven erscheinen im Spiel der Formen die Silhouetten menschlicher Gesichter. Die wahrgenommene Realität entsteht also erst beim Betrachten. Der Künstler zeigt eine Skulptur, die der freien menschlichen Vorstellungskraft entspringt, ohne einem Vorbild der Natur zu folgen. Obwohl die Form wie zufällig entstanden wirkt, folgt ihre Gestaltung strengen Regeln. Mit der mattschwarz patinierten Oberfläche zeigt die Bronzeplastik ein lebhaftes und sinnliches Spiel von Licht und Schatten.

Person

Tony Cragg
Sir Tony Cragg (eigentlich Anthony Douglas Cragg) wurde am 9. April 1949 in Liverpool geboren. Nach dem Abitur arbeitete er zunächst als Praktikant bei einem biochemischen Forschungsunternehmen, nahm danach sein Kunststudium am Gloucestershire College of Art and Design auf und besuchte anschließend die Malklasse der Wimbledon School of Art sowie 1973 das Royal College of Art in London. Ab 1979 lehrte er an der Kunstakademie Düsseldorf und wurde 1988 zum Professor berufen. Von 2001 bis 2006 unterrichtete er als Professor für Bildhauerei an der Hochschule der Künste in Berlin. Er war Teilnehmer der documenta VII (1982) und VIII (1987) in Kassel sowie an fünf Biennalen in Venedig, Sao Paulo und Sydney. Seine Arbeiten waren seit 1980 in renommierten Museen vieler mitteleuropäischer Länder und in den USA zu sehen. Craggs künstlerische Entwicklung verlagerte sich seit seinem Studium vom Malerischen zum Plastischen, Anfang der 1980er Jahren kamen Bronzeplastiken und Ende der 90er Jahre Zeichnungen dazu. Immer waren Alltagsgegenstände und Fundstücke aus der Natur seine bevorzugten Ausgangsmaterialien. Für seine künstlerischen Arbeiten erhielt er eine große Zahl von Ehrungen und Preisen, so u. a. 1988 den bedeutenden Turner Prize, das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse sowie die Ehrenbürgerschaft der Stadt Wuppertal 2014 und den Preis für Bildende Künstler 2017. 2008 begründete er den 15 Hektar großen Skulpturengarten Waldfrieden in Wuppertal, der neben eigenen Werken auch Sonderausstellungen internationaler Künstler zeigt. Seit 1977 lebt und arbeitet Tony Cragg in Wuppertal.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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