Andreas Theurer:
Geflecht

Andreas Theurer: Geflecht (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Andreas Theurer: Geflecht
(2018, teilvergoldeter Bronzeguss, nach Holzmodell von 2003, Höhe 230 cm)
Barockgarten, Skulpturenpark Schloss Gottorf, 24837 Schleswig

Erworben durch den Kulturring in der Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft e. V.

Routenplaner: 54.51877, 9.54042


Beschreibung

Ab April 2019 wird als jüngste Neuerwerbung das Geflecht von Andreas Theurer die Sammlung im Barockgarten ergänzen. Die blockhafte Stele verbindet figurative und konstruktive Formelemente. Sie wächst aus einem schmalen Sockel empor wie eine konstruktivistische Pflanze, die zwischen ihren scharfen Linien und Kanten wechselnde Strukturen ihrer Oberfläche zeigt. Dargestellt ist ein Figurenpaar, das sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mehr oder weniger stark zu einem einzigen Körpergefüge verbindet. So entsteht beim Umschreiten der Skulptur ein ständiger Wechsel von Trennung und Vereinigung der Figurationen. Ein feines Netz aus klaren, goldenen Linien überzieht die schwarz patinierte Skulptur und gliedert sie rhythmisch. Seine teils illusionistische Wirkung lässt ein irritierendes Spiel scheinbar wechselnder Perspektiven entstehen.

Person

Andreas Theurer
Andreas Theurer wurde am 8. März 1956 in Göppingen geboren. 1977–1983 studierte er Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Karl Henning Seemann und Alfred Hrdlicka. 1982 unternahm er eine Studienreise durch die Sowjetunion, Japan und China. 1983–1988 war er Assistent am Institut für Elementares Formen an der Technischen Universität Braunschweig bei Jürgen Weber (1928–2007). Neben freiberuflicher Tätigkeit war er 1989–1993 Lehrbeauftragter an der Universität der Künste in Berlin bei Hartmut Bonk im Fachbereich Architektur. Seit 1993 ist er als Professor für Grundlagen der Gestaltung an der Hochschule Anhalt in Dessau tätig. Während in seiner künstlerischen Frühzeit figürliche Steinskulpturen im Vordergrund standen, führte ihn die spätere Zeit zur Abstraktion und Reduktion der Form. Gleichzeitig erweiterte sich seine Materialpalette um die klassischen Bildhauermaterialien Holz und Metall, aber auch leichte Stoffe wie Karton, Wellpappe und Licht hielten Einzug in Theurers Werk. Unter einer Vielzahl von Arbeiten im öffentlichen Raum in Deutschland wurde besonders seine Arbeit „Tribüne“ an der Freiheitshalle in Hof bekannt. Es ist eine Hommage an den Journalisten und Gründer der Zeitung „Deutschen Tribüne“ Johann Georg August Wirth (1798–1848). Theurers Arbeiten befinden sich in verschiedenen Sammlungen Deutschlands sowie in der Faculty of Fine Arts der Universität Kabul, Afghanistan. Hier hatte er 2002 ausgestellt und war 2002–2003 Gastdozent. Seit 2006 befindet sich seine Arbeit Labile, Marmor im Dokuma Modern Art Museum in Antalya, Türkei. 2009 wurde er Mitglied des deutschen Künstlerbundes und ist seit 2016 Mitglied im Kuratorium der Georg Kolbe Stiftung. Im Jahr 2017 erhielt er in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Schmelzer/Weber den 1. Preis im Wettbewerb „Gedenkort Deportationsrampe“ der Stadt Mainz. 2018 bekam er ebenfalls in dieser Zusammenarbeit den 3. Preis im Internationalen Wettbewerb Maidan Memorial. Andreas Theurer lebt und arbeitet in Berlin und Dessau.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia




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Galerie

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