Hugo Lederer:
Grabmal Hallier

Hugo Lederer: Grabmal Hallier (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Hugo Lederer: Grabmal Hallier (1903, Untersberger Marmor, 210 x 226 cm)
Friedhof Ohlsdorf, Fuhlsbüttler Straße 756, 22337 Hamburg (Ohlsdorf)

Routenplaner: 53.62239, 10.04735


Beschreibung

Das Grabmal Hallier auf dem Friedhof Ohlsdorf besteht aus einer Grabwand mit abgeschrägten Ecken, in deren Mitte eine rechteckige Relieffläche gestaltet ist. Dort stehen rechts und links von der zentralen Schriftfläche eine Frau mit Säugling und ein Mann. Die Frau ist in ein langes Gewand gekleidet, nur die Brust liegt frei, an der sie wohl gerade das Kind gesäugt hat. Der Mann mit ausgeprägten Muskeln ist nackt. Er ist in seitlicher Ansicht zu sehen und hat den Kopf zum Betrachter gewendet. Unter den Figuren gibt eine Inschrift Auskunft über die Bedeutung: Arbeit und Familiensinn. Auf der Schriftfläche stehen unterhalb des Namens die Zeilen: „Willst Du das Höchste erreichen / so dring nur hinein in die Tiefe / doch in die Tiefe nur dringt der / den das Höchste bewegt. v.R.“ (Vgl. Leisner, 1990, Kat. 361)

Person

Hugo Lederer
Hugo Lederer wurde am 16. November 1871 in Znaim (heute Znojmo, Tschechische Republik) geboren. 1884–1888 besuchte er die K- u. K. Fachschule für Keramik in Znaim, Fachbereich Ton und anschließend bis 1890 die Kunstgewerbliche Werkstätte in Erfurt. 1888 arbeitete er im Atelier des Erfurter Adalbert Deutschmann. 1890 zog er nach Dresden und arbeitete im Atelier von Johannes Schilling, 1892 wechselt er nach Breslau zum Bildhauer Christian Berens und war 1893 Gehilfe von T. Toberentz in Berlin. 1895 begann seine künstlerische Selbständigkeit als Bildhauer mit einer Werkstatt in Berlin. 1898 erhielt er aus Krefeld den ersten öffentlichen Auftrag, eine Genius-Gruppe. 1900 fertigte er für Wuppertal-Barmen sein erstes Bismarck Denkmal. 1902 entwarf er für die Stadt Hamburg das 14 Meter große Bismarck-Denkmal und erreichte damit den 1. Platz im diesem Wettbewerb. Er erstellte Großplastiken für die Städte Buenos Aires (Fruchtbarkeitsbrunnen) und Chicago (Goethe-Tempel). 1911 erarbeitete er das Reiterstandbild des Kaisers Friedrich III. mit Löwen für Aachen. 1912 erfolgte die Berufung an die Hochschule für Bildende Künste Berlin. 1919–1936 war er Mitglied der Akademie der Künste Berlin und Leiter der Meisterklasse im Fachbereich Skulpturen/Plastik, wo u. a. auch Gustav Seitz, Richard Kuöhl, Emy Roeder, Hans Mettel und Fritz Cremer zu seinen Schülern gehörten. 1931 wurde er Mitglied im Frontkämpferbund Stahlhelm. 1936 erhielt er als letzten Auftrag ein Denkmal im Auftrag der Familie Krupp für die heutige Villa Hügel, Essen. Die Mehrzahl der erhaltenen Arbeiten des Bildhauers befindet sich in Berlin im öffentlichen Raum. Am 1. August 1940 starb Hugo Lederer in Berlin. 1941 wurden seine Kunstwerke aus seinem Berliner Atelier nach Znaim verbracht.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia




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Galerie

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