Daten zum Werk
Barbara Haeger: Ohne Titel (1962-63, Beton, Bronze, Wand: 7,5 x 12 m, Bronzeplastik: 2,10 x 0,60 x 0,32 m)
Bibliothekshof, Fachbereich Chemie der Universität Hamburg, Martin-Luther-King-Platz 6, 20146 Hamburg (Rotherbaum)
Routenplaner: 53.56823, 9.9788
Beschreibung
Im Bibliothekshof des Fachbereichs Chemie der Hamburger Universität steht vor einer weißen, reich strukturierten Wand eine ebenso reich gegliederte Bronzeplastik, die an eine menschliche Figur erinnert. Die Ähnlichkeit zum menschlichen Körper ist in den Proportionen klar erkennbar, und doch ist dies kein typisches menschliches Abbild. Vielmehr ähnelt die eigenständige formale Gestaltung der Skulptur dem Aufbau der Wand, denn genau wie diese ist auch die Figur aus einer Reihe einzelner, unterschiedlich geformter und strukturierter Elemente zusammengesetzt und folgt damit dem konstruktiven Prinzip der Architektur. Nicht die gewachsene Natur gibt hier den Ton an, sondern der menschliche Wille, seine Umgebung nach seinen eigenen Regeln zu formen. Die Grafikerin und Bildhauerin Barbara Haeger illustriert damit in ihrem Kunstwerk aus Wand und Bronzeplastik das Themenfeld der Chemie: Genau wie die Künstlerin ihr Werk nach ihren Vorstellungen und Regeln formt, so konstruieren die Chemiker nach ihren Spielregeln neue Materialien.
Person
Barbara Haeger
Barbara Haeger wurde am 26. November 1919 in Loslau (Schlesien), heute Wodzisław Śląski, Polen geboren. Sie studierte Bildhauerei 1938–1939 an der Städelschule in Frankfurt am Main, 1939–1941 an der Akademie Dresden, 1941–1943 an der Akademie Berlin und 1948–1949 an der Landeskunstschule Hamburg (bei Edwin Scharff). Danach hatte sie abwechselnd Ateliers in verschiedensten Städten: 1953 in Hamburg, ab 1965 in Paris, ab 1970 in New York und ab 1980 wieder in Hamburg. Sie stellte u. a. in Hamburg, München, Paris, London, New York, Mexiko, Santa Cruz und Dar es Salaam aus und gab in verschiedenen Ländern Workshops zur Bildhauerei. Unter dem Titel „Zerstörung der Form“ machte sie mit ihren Bronzefiguren die Zerstörung der Menschengestalt und Menschenwürde zu ihrem künstlerischen Thema nach den Weltkriegen. Und auch deshalb vermied sie eine Positionierung ihrer Arbeiten vor der Architektur des Wiederaufbaus den Symbolen einer sich wieder aufstrebend entwickelnden Gesellschaft. Barbara Haeger beschäftigte sich auch als engagierte Schriftstellerin und als Schmuckgestalterin. Sie starb am 17. Juni 2004 in Hamburg.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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