Edgar Augustin:
Rugby-Spieler

Edgar Augustin: Rugby-Spieler

Daten zum Werk

Edgar Augustin: Rugby-Spieler (1970, Bronze)
Gustav-Mahler-Park, Esplanade, 20354 Hamburg (Neustadt)

Routenplaner: 53.55883, 9.99093


Beschreibung

Zwei Rugby-Spieler im Gustav-Mahler-Park kämpfen mit vollem Körpereinsatz um den Ball und die Spielpunkte. Der Bildhauer Edgar Augustin zeigt die beiden Sportler im Wettkampf: Während der eine Spieler halb liegend den Ball umklammert, wird er vom Mitspieler herausgefordert. Die Haltungen der beiden Sportler sind zugleich angespannt wie kraftvoll und sind gekennzeichnet durch die eingedrehten Körperteile und mehrere sich kreuzende Diagonalen.

Die durch die Schutzkleidung verhüllten Personen bleiben anonym und wirken damit eher schematisch als individuell. Hierin ähnelt diese Bronzeplastik anderen verhüllten Darstellungen des Künstlers wie den Drei Figuren im Skulpturenhof Mümmelmannsberg oder der Gewandfigur im Rendsburger Stadtpark. Edgar Augustin löst sich damit von der naturgetreuen Darstellung, wie sie etwa den Schreitenden im Skulpturenpark Schloss Gottorf kennzeichnet, und rückt stattdessen die autonome Form in den Mittelpunkt: Nicht der erkennbare dargestellte, individuelle Mensch ist das Thema, sondern die stilisierte Inszenierung des menschlichen Körpers im Raum. Beim Betrachten und Umrunden der Skulptur fällt es zuweilen schwer, die beiden Körper auseinanderzuhalten, da sie wie eine Einheit wirken. Diese gemeinsame Form der beiden Personen scheint beinahe aus dem Sockel nach oben zu wachsen und findet ihren optischen Schwerpunkt in den beiden Köpfen. Damit transportiert der Künstler auch die Idee des Teamsports, denn das Aufeinandertreffen, das Mit- und Gegeneinander sowie das Aufgehen des Einzelnen in der Gruppe ist ein wesentlicher Teil des Spiels.

Person

Edgar Augustin
Edgar Augustin wurde am 22. November 1936 in Recklinghausen geboren. 1958–1960 studierte er Bildhauerei an der Werkkunstschule Münster bei Karl Ehlers. 1960–1965 schloss er ein Studium an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg bei Gustav Seitz an, dessen Meisterschüler 1965-1967 er war. 1967–1968 war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom und erhielt durch den Hamburger Senat 1967 das Stipendiat der Lichtwark-Gesellschaft sowie 1975 den Edwin-Scharff-Preis. Der menschliche Körper war das zentrale Thema seiner Arbeiten, die sich zwischen sehr detaillierter Darstellung und abstrakten Formen bewegten. Verschiedene seiner Skulpturen sind im öffentlichen Raum in Hamburg und in Schleswig-Holstein zu finden. Am 23. Oktober 1996 starb Edgar Augustin in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Literatur:
Günter Busch / Heinz Spielmann: Edgar Augustin, Hamburger Künstlermonographien Band 6, Verlag Hans Christians 1977, ISBN 3-7672-0485-1

Galerie

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