Daten zum Werk
Johannes Schilling mit Martin Haller und Hermann Geißler (Entwurf) /
Hermann Stein (Umsetzung): Grabmal Lippert (1897/98, 1900, Marmor, 260 x 580 cm)
Friedhof Ohlsdorf, Fuhlsbüttler Straße 756, 22337 Hamburg (Ohlsdorf)
Routenplaner: 53.62302, 10.04909
Beschreibung
Das Grabmal Lippert auf dem Friedhof Ohlsdorf besteht aus einer halbrunden Exedra mit hohem Mittelteil. Der Mittelteil ist in Form einer Ädikula gestaltet und zeigt ein älteres Paar in langen Gewändern. Der Mann stützt sich auf einen Stab, die Frau hat ihren Arm um seine Schultern gelegt, und beide reichen einander die Hand. Die Köpfe sind als Porträts der früh im Alter von 43 Jahren verstorbenen Marie Anne Lippert und ihres knapp 30 Jahre später verstorbenen Mannes Eduard Lippert gestaltet. An den seitlich anschließenden Rückwänden sind zwei malerische, szenische Reliefs zu sehen. Das linke zeigt Marie Anne Lippert in einem prächtigen Garten, während sie an einer Rosenblüte riecht. Im gleichen Bild rechts sitzt sie mit einer Schreibfeder am Tisch, den Kopf in die Hand gestützt und den Blick in die Ferne gewandt. Das rechte Relief zeigt Frau Lippert im Garten, umgeben von ihren Nichten und Neffen, sowie am rechten Bildrand erneut Marie Anne Lippert mit einem Kinderwagen. vor einem Bauernhaus, welches vermutlich ein von ihr gestiftetes Waisenhaus darstellt. Mehrere Inschriften würdigen die große Liebe und das reine Herz der Verstorbenen. (Vgl. Leisner, 1990, Kat. 269)
Person
Johannes Schilling
Johannes Schilling wurde am 23. Juli 1828 in Mittweida geboren. Nach der Übersiedlung 1829 nach Dresden und 1834–1842 dem Besuch der dortigen Schule studierte er 1842–1850 an der Königlichen Sächsischen Kunstakademie in Dresden. 1845 besuchte er für ein Zeichenstudium die Akademie der Modellierklasse von Ernst Rietschel anschließend 1851–1852 das Atelier von Friedrich Drake in Berlin. Seine Ausbildung setzte er dann mit einem Malstudium bei Christian Daniel Rauch fort, um dann 1853 in das akademische Atelier von Ernst Julius Hähnel in Dresden einzutreten. 1855 erhielt er ein Rom-Stipendium der Dresdner Akademie.1856 gründete er sein erstes eigenes Atelier in Dresden. Unter den vielen Ehrungen wurden ihm die Ehrenbürgerrechte der Stadt Mittelweida 1878 und Dresden 1883 sowie die Ehrenmitgliedschaft der Königlichen Kunstakademie Dresden und München verliehen. Insgesamt schuf er mehr als 280 Plastiken und mehr als 1.000 Zeichnungen. 1860–1903 erhielt er bedeutsame Aufträge zur Realisierung von Skulpturen bekannter Persönlichkeiten, von kaiserlichen Denkmälern oder Allegorien in deutschen Städten wie Dresden, Gotha, Wien, Berlin, Hamburg, Leipzig, Dortmund, Wiesbaden, Straßburg, Prenzlau, Niederwald (Nähe von Rüdesheim mit dem Niederwalddenkmal) sowie in Österreich, Frankreich und Italien. Johannes Schilling starb am 21. März 1910 in Klotzsche bei Dresden.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
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Galerie
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