Daten zum Werk
Siegfried Assmann: Hahnbeermann mit Boßelkugel, Tünn und Hahn (2015, Bronze)
Süderstraße 31, 25746 Heide
Routenplaner: 54.1923, 9.09078
Beschreibung
Am Ende der Heider Süderstraße steht die gusseiserne Figur des Hahnbeermanns, geschaffen von Siegfried Assmann. Er ist traditionell gekleidet mit schwarzem Anzug, Zylinder und dem sogenannten Wittwark (weiße Handschuhe, weiße Fliege und weißes Hemd). Damit erinnert er an die seit 1841 bestehende Tradition des Südereggen-Hahnbeer, zu der auch die weiteren dargestellten Symbole gehören: Boßelkugel, Hahn und Holztonne. Hahnbeer (plattdeutsch für Hahnenfest) entstand zu einer Zeit, als Heide noch eine Bauerngemeinschaft war. Alljährlich im Februar fand ein großes Fest statt, in dem die Symbole eine wichtige Rolle spielten: Ursprünglich wurde ein lebender Hahn in eine Holztonne gesperrt. Um den Hahn zu befreien, versuchte man, die Tonne mit Steinen und Knüppeln zu zerstören. Falls der Hahn diese Prozedur überlebte, war dies ein gutes Omen für das kommende Jahr. Ab 1841 wurde diese Prozedur durch einen Boßelkampf in den Straßen ersetzt und seitdem kein Tier mehr gequält. Bis heute ist das Fest ein Höhepunkt im Heider Kalender.
Person
Siegfried Assmann
Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz, Provinz Posen geboren. Er studierte ab 1947 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Theo Ortner (dessen Meisterklasse er später absolvierte), Willi Breest und Alfred Mahlau und begann seine künstlerische Karriere 1951. Schnell machte er sich einen Namen als Glasmaler für Kirchenfenster. Zusätzliche Aufträge zu kirchlichen Ausbauten u.a. auch mit Mahnmalen, Reliefs und Interieur ab den 1960er Jahren brachten ihn zur Bildhauerei. Dem Ehrenmal in Gudendorf/Ditmarschen folgten Mahnmale in Husum, Heide und Geesthacht sowie zahlreiche Bronzen für öffentliche und privat Bauten. Bei dem Bau seiner Segelyacht in GFK (glasfaser-verstärkter Kunststoff) kam ihm die Idee der Synthese aus Malerei und Bildhauerei. Ungewöhnliche, farbige Skulpturen entstanden in dem damals bewunderten neuen Material. In seiner Tätigkeit im Bereich der Plastik schuf er mehr als 1.000 Arbeiten mit figürlichen Mensch- oder Tier-Motiven sowie Arrangements von farbigen Kirchenfenstern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als ein Höhepunkt in seinem Werk gilt die umfangreiche Raumgestaltung im Kloster Nütschau. Siegfried Assmann lebte und arbeitete viele Jahre in Großhansdorf, wo er am 7. Juni 2021 verstarb.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster
Literatur:
Siegfried Assmann 1951–1981, Verlag Daimler Benz AG Stuttgart, um 1988
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Galerie
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