Siegfried Assmann:
Witwe und Waisen

Siegfried Assmann: Witwe und Waisen (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2021)

Daten zum Werk

Siegfried Assmann: Witwe und Waisen (1964, Bronze, aufgestellt 1995)
Versöhnungskirche, Europaweg 3, 23570 Lübeck (Travemünde)

Routenplaner: 53.94993, 10.85269


Beschreibung

Neben der Versöhnungskirche im ehemaligen Pommernzentrum Lübeck-Travemünde steht das Mahnmal für die Opfer und die Vertriebenen des Zweiten Weltkriegs. Mittelpunkt des als Gedenkallee angelegten Platzes bildet die leicht stilisierte Bronzeplastik Witwe und Waisen von Siegfried Assmann, das eine Mutter mit zwei kleinen Kindern zeigt. Zwar bietet sie den Waisen Schutz und Geborgenheit, doch Trost kann sie nicht spenden und wendet sich im Leid ab. Die Inschrift im Sockel lautet: Das Leid mahnt: Frieden schaffen, Heimat bewahren. 31 Linden und 31 Gedenksteine symbolisieren die ehemalige Landeshauptstadt Stettin und die 30 verlorenen Kreise in Hinterpommern.

Person

Siegfried Assmann
Siegfried Johann Assmann wurde am 1. Februar 1925 in Kirchplatz, Provinz Posen geboren. Er studierte ab 1947 an der Landeskunstschule in Hamburg bei Theo Ortner (dessen Meisterklasse er später absolvierte), Willi Breest und Alfred Mahlau und begann seine künstlerische Karriere 1951. Schnell machte er sich einen Namen als Glasmaler für Kirchenfenster. Zusätzliche Aufträge zu kirchlichen Ausbauten u.a. auch mit Mahnmalen, Reliefs und Interieur ab den 1960er Jahren brachten ihn zur Bildhauerei. Dem Ehrenmal in Gudendorf/Ditmarschen folgten Mahnmale in Husum, Heide und Geesthacht sowie zahlreiche Bronzen für öffentliche und privat Bauten. Bei dem Bau seiner Segelyacht in GFK (glasfaser-verstärkter Kunststoff) kam ihm die Idee der Synthese aus Malerei und Bildhauerei. Ungewöhnliche, farbige Skulpturen entstanden in dem damals bewunderten neuen Material. In seiner Tätigkeit im Bereich der Plastik schuf er mehr als 1.000 Arbeiten mit figürlichen Mensch- oder Tier-Motiven sowie Arrangements von farbigen Kirchenfenstern in Schleswig-Holstein und Hamburg. Als ein Höhepunkt in seinem Werk gilt die umfangreiche Raumgestaltung im Kloster Nütschau. Siegfried Assmann lebte und arbeitete viele Jahre in Großhansdorf, wo er am 7. Juni 2021 verstarb.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Siegfried Assmann 1951–1981, Verlag Daimler Benz AG Stuttgart, um 1988

Galerie

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