Walther Schmarje:
Grabmal Wedells

Walther Schmarje: Grabmal Wedells (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Walther Schmarje (Entwurf), Grayma (Ausführung): Grabmal Wedells
(1914/1919, Granit – Grüner Fichtelgebirgsporphyr, Höhe 255 cm, Figur 85 x 180 cm, Relief 220 cm)
Friedhof Ohlsdorf, Fuhlsbüttler Straße 756, 22337 Hamburg (Ohlsdorf)

Routenplaner: 53.61991, 10.04891


Beschreibung

Das Grabmal Wedells auf dem Friedhof Ohlsdorf besteht aus einer großen, rechteckigen Grabwand mit einem zurückspringenden Mittelteil. In der mittleren Nische steht ein kubischer, dekorierter Sarkophag, auf dem in seitlicher Ansicht eine Frau lagert. Sie ist in ein langes Gewand gehüllt und stützt die rechte Hand auf ein Gefäß, aus dem Wasser fließt. Ein zweites Gefäß steht zwischen ihren Knien und wird von der linken Hand berührt. Der Sarkophag trägt als Band die Inschrift „Aus mir fließt alles, kehrt zu mir zurück so Tod wie Leben, Menschenleid und Glück“ und verweist auf die symbolische Bedeutung der Frauenfigur: Denn diese lässt sich als personifizierte Darstellung der Natur deuten. Die Grabwand trägt als oberen Abschluss ein verziertes Gesims. An beiden Seiten zeigen reich verzierte Reliefs jeweils drei männliche Figuren bei verschiedenen Tätigkeiten. (Vgl. Leisner, 1990, Kat. 720)

Siegfried Wedells (1848–1919) war Unternehmer und Kunstsammler aus Hamburg. Er vermachte der Stadt Hamburg sein Haus, um es mitsamt seiner Sammlung und Einrichtung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es wurde jedoch bereits 1936 wieder geschlossen. Heute ist es Sitz einer Versicherung.

Person

Walther Schmarje
Carl Ernst Theodor Walther Schmarje wurde am 6. August 1872 in Flensburg geboren. Nach einer Steinmetzlehre studierte er 1891 an der Kunstakademie Berlin bei Nikolaus Geiger, um dann Meisterschüler von Reinhold Begas zu werden. 1901 erhielt er ein Stipendium für einen Rom-Aufenthalt und arbeitete nach Rückkehr als freier Künstler. Ab 1904 als Lehrer bzw. 1908 als Professor leitete er die Bildhauerklasse des Kunstgewerbemuseums Berlin. Tierskulpturen, Büsten, Reliefs, Grabmale, Brunnen und Denkmäler gehörten zum künstlerischen Repertoire des auch wirtschaftlich erfolgreichen Bildhauers und Medailleurs. Die meisten Kunstwerke aus dieser Zeit gelten als verschollen. Bekannt wurde u.a. seine Skulptur „Der Trommler“ als Denkmal für die Freiheitskriege, dessen Aufstellung er allerdings nicht mehr erlebte. Der im Krieg erkrankte Walther Schmarje starb am 6.November 1921 in Berlin.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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