Hugo Lederer:
Grabmal Cohen

Hugo Lederer: Grabmal Cohen (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Hugo Lederer: Grabmal Cohen
(1901–1904, Marmor, Höhe 220 cm)
Friedhof Ohlsdorf, Fuhlsbüttler Straße 756, 22337 Hamburg (Ohlsdorf)

Routenplaner: 53.62031, 10.04069


Beschreibung

Das Grabmal Cohen auf dem Friedhof Ohlsdorf besteht als eine große Familiengrabstätte aus drei Teilen: einem hohen weißen Obelisken, der Skulptur eines Knaben von Fritz Behn und schließlich der Figurengruppe Abschied von Hugo Lederer. Bei der Skulptur von Hugo Lederer wird ein junger Mann von einer ernst blickenden, verhüllten Frau geführt. Sie hält ihn an der rechten Hand und hat ihre linke auf seine Schulter gelegt. Sie trägt ein langes Gewand und ist deutlich größer als er. Der Mann steht vor ihr, nur leicht in ein Lendentuch gehüllt. Er blickt zur Seite und hält sich sie linke Hand vor die Brust. Dabei wirkt er erschrocken, wohl weil der Tod ihn so früh und unnachgiebig ereilt und aus dem jungen Leben führt. Sein Blick scheint hinüber zur Skulptur des Knaben zu gehen. Die Besucher des Friedhofs sehen die Gruppe zunächst von der Rückseite aus und müssen herumgehen, um sie vollständig zu sehen. Die Gestaltung der Frau erinnert an die so genannte „Grausame Gräfin“ von Hugo Lederers ebenfalls in Ohlsdorf aufgestellten Gruppe Das Schicksal(Vgl. Leisner, 1990, Kat. 319)

Person

Hugo Lederer
Hugo Lederer wurde am 16. November 1871 in Znaim (heute Znojmo, Tschechische Republik) geboren. 1884–1888 besuchte er die K- u. K. Fachschule für Keramik in Znaim, Fachbereich Ton und anschließend bis 1890 die Kunstgewerbliche Werkstätte in Erfurt. 1888 arbeitete er im Atelier des Erfurter Adalbert Deutschmann. 1890 zog er nach Dresden und arbeitete im Atelier von Johannes Schilling, 1892 wechselt er nach Breslau zum Bildhauer Christian Berens und war 1893 Gehilfe von T. Toberentz in Berlin. 1895 begann seine künstlerische Selbständigkeit als Bildhauer mit einer Werkstatt in Berlin. 1898 erhielt er aus Krefeld den ersten öffentlichen Auftrag, eine Genius-Gruppe. 1900 fertigte er für Wuppertal-Barmen sein erstes Bismarck Denkmal. 1902 entwarf er für die Stadt Hamburg das 14 Meter große Bismarck-Denkmal und erreichte damit den 1. Platz im diesem Wettbewerb. Er erstellte Großplastiken für die Städte Buenos Aires (Fruchtbarkeitsbrunnen) und Chicago (Goethe-Tempel). 1911 erarbeitete er das Reiterstandbild des Kaisers Friedrich III. mit Löwen für Aachen. 1912 erfolgte die Berufung an die Hochschule für Bildende Künste Berlin. 1919–1936 war er Mitglied der Akademie der Künste Berlin und Leiter der Meisterklasse im Fachbereich Skulpturen/Plastik, wo u. a. auch Gustav Seitz, Richard Kuöhl, Emy Roeder, Hans Mettel und Fritz Cremer zu seinen Schülern gehörten. 1931 wurde er Mitglied im Frontkämpferbund Stahlhelm. 1936 erhielt er als letzten Auftrag ein Denkmal im Auftrag der Familie Krupp für die heutige Villa Hügel, Essen. Die Mehrzahl der erhaltenen Arbeiten des Bildhauers befindet sich in Berlin im öffentlichen Raum. Am 1. August 1940 starb Hugo Lederer in Berlin. 1941 wurden seine Kunstwerke aus seinem Berliner Atelier nach Znaim verbracht.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia




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Galerie

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